Serie Laufstrecken in Krefeld: Einmal Duisburg und zurück

Die Strecke beginnt in Uerdingen, führt über den Deich und an einer Mixtur aus Geschichte, Industrie und Natur vorbei.

Serie Laufstrecken in Krefeld: Einmal Duisburg und zurück
Foto: Lothar Strücken

Krefeld. Kontrastreicher als die Strecke zwischen Uerdingen und Duisburg-Rheinhausen kann ein Lauf kaum sein — er führt durch städtisches Leben und Industrie bis hin in die Natur. Ständiger Begleiter ist dabei der Rhein. Startort ist die Ecke Augustastraße/Am Wallgarten. Dort gibt es Parkplätze, auch eine Haltestelle ist nicht weit. Die Gartenanlage war einst der Wassergraben vor der mittelalterlichen Stadtmauer, seit 1910 ist sie ein Grünstreifen mit mächtigen Bäumen.

Unser Weg führt über die Straße Am Obertor und am Rheinhorst vorbei. Weiter geht es Richtung Dammstraße. Der Weg führt über den Damm in nördliche Richtung, übrigens einst der Ostwall von Uerdingen. Dabei sehen wir auf der rechten Seite den Uerdinger Steiger.

Auf einem Teil der alten Stadtmauer steht der Heilige Nepomuk, der vor Überschwemmungen bewahren soll. Die Querung über das Rheintor gibt es erst seit 1880 auf Veranlassung des Deichgrafen Wilhelm Peters. Früher wurde es mit Holzbalken verschlossen, heute wird eine Metallspundwand eingesetzt.

Wir laufen weiter Richtung Norden, vorbei am Zollamt und der Druckerei Schotte. Etwas weiter links zeigt sich die ehemalige Weinbrennerei Dujardin. Auf der rechten Seite befinden sich die Gebäude der ehemaligen Spedition Münker.

Entlang der Rheinuferstraße sehen wir auf der einen Seite den Chemiepark, auf der anderen den Rhein. In Uerdingen bedeutete die Entwicklung der Chemiefabrik ständige Expansion, das Örtchen Hohenbudberg, urkundlichen erstmals um 900 herum erwähnt, das wir nach rund einem Kilometer entlang des Rheins erreichen, ist weitgehend dem Chemiepark gewichen.

Zunächst zeigt sich auf der rechten Seite das Bayer-Casino. Früher war dort das Ausflugslokal Schmitz-Neppes beheimatet. Es ist nur eines von vielen Gebäuden, die es nicht mehr gibt: die Horster Mühle, Haus Dreven, Höfe und Gaststätten sowie die Schule. Einzig St. Matthias samt Friedhof sind geblieben.

Wir lassen die Kirche rechts liegen und laufen über den Parkplatz auf die letzten Wohnhäuser von Hohenbudberg zu, ehe wir dann hart nach rechts auf die Deichstraße abbiegen und nach wenigen Metern links auf den Deich laufen. Der Weg verläuft nun lange auf der Deichkrone.

Auch wenn auf der anderen Seite die Duisburger Schwerindustrie immer näher rückt, genießen wir hier Natur pur. Der Deich teilt sich nun, wir bleiben auf dem Pfad, der geradeaus führt. Links von uns liegt nun ein Altrheinarm, der 1860 vom Rhein abgetrennt wurde.

Eine Schwelle im Bereich der Anbindung führt dazu, dass an knapp 100 Tagen eine Verbindung mit dem Fluss besteht. In dieser Zeit müssen wir an dieser Stelle wenden, ansonsten kann man über die Anbindung weiterlaufen und hat viele Möglichkeiten: Zum Beispiel über verschiedene Wege durch die Rheinaue Friemersheim. Oder am Wasserturm der Eisenbahnsiedlung vorbei. Er wurde 1915 zur Versorgung des Rangierbahnhofs Hohenbudberg und der Siedlung errichtet.

Wenig später geht es über den Deich. Dann noch ein wenig auf dem schon gelaufenen Stück und schließlich hinter der Kirche — oder hinter dem Casino — zurück auf die Rheinuferstraße dem Startpunkt entgegen.

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