Tribute-Bands: Verneigung vor den Originalen

Völkerball und The U2s begeistern in Krefeld Fans von Rammstein und der irischen Rockstars.

Krefeld. Einmal die Stimme von U2-Sänger Bono live erleben. Oder die gewaltige Bühnenshow von Rammstein aufsaugen. Für wahre Fans dieser Musikgrößen kann keine CD oder LP einen solchen Liveauftritt ersetzen. Für diese Events zahlen Fans 100 Euro und mehr, um ihren Idolen ganz nah zu sein. Am Wochenende hatten die Musik-Fans gleich zweimal die Chance, die Welthits von U2 und Rammstein in Krefeld live zu hören.

Sowohl die Kulturfabrik am Freitagabend als auch die Kulturrampe am Samstagabend sind ausverkauft. Grund dafür sind die Auftritte der Bands Völkerball und The U2s. Beide Musikgruppen sind perfekte Abbilder ihrer großen Vorbilder und kopieren als Tributebands die Shows ihrer Musikhelden.

„99 Prozent Rammstein, 100 Prozent Völkerball“ lautet das Motto von Sänger René Anlauff und seinen fünf Bandmitgliedern, die Rammstein zum Verwechseln ähnlich sehen. Denn, Tributebands sind mehr als reine Coverbands. Sie gleichen im Auftreten und in der Show den großen Bands.

Völkerball spielen nicht nur die Songs von Rammstein in der Kufa, sie verkörpern die wohl weltweit am bekannteste deutsche Rockband im Detail. „Ich finde, dass der Unterschied kaum zu erkennen ist“, sagt Christian Herchenbach und sieht damit auch den Eintrittspreis von 25 Euro als gerechtfertigt an. So wie Hunderte andere auch erlebt er am Freitag einen faszinierenden Auftritt.

Dazu gehört, dass die Tributeband ausschließlich die Songs von Rammstein spielt, ohne dabei eigene Interpretation einzubauen. „Die Bühnenshow ist ebenfalls einfach sensationell“, sagt Herchenbach und sieht den Feuerfontänen, die auf der Bühne ihre Zungen schlagen, begeistert zu.

Die gleiche Begeisterung ist knapp 24 Stunden später auch in der Kulturrampe zu spüren. 130 Leute drängen sich in den Musik-Club. Und sie alle singen mit, als die deutsche Tributeband The U2s Hits wie „Beautiful Day“ oder „Vertigo“ präsentiert. „Sie sind einfach live wie U2“, sagt eine Anne Diehl, die sich schnell an der Theke vorbeischiebt, um weiter nach vorne zu kommen.

Dort stehen die vier Musiker und spielen nicht nur die U2-Songs, sie sind auch U2. Zumindest fühlt sich das so an. Der Frontmann trägt die bekannte Brille von U2-Sänger Bono, spricht englisch mit irischem Akzent und kommt genauso charismatisch rüber wie sein großes Vorbild.

Mit dem Banner „An amazing Tributeshow“ im Rücken zeigen sich The U2s auch im Umgang mit ihren Fans wie die irische Rockband. Es ist heiß, alle Besucher sind in Wallung, trinken Bier und singen mit — es ist „Stadion-Rock“ wie ihn sonst nur U2 hinbekommt.

„Je länger der Abend dauert, desto weniger merkt man, dass sie gar nicht U2 sind“, sagt Mark Fescher, der extra aus Recklinghausen angereist ist und noch grinsend anfügt: „Das merkt man nur daran, dass man noch wesentlich mehr Geld im Portemonnaie hat.“ Und trotzdem sehen die Besucher in der Kufa und der Rampe zwei Shows, die man auf keiner CD oder LP kaufen kann.

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