Wenn der Weihnachtsmann daneben liegt

Krefelder haben uns erzählt, auf was für Geschenke sie gut verzichten können.

Krefeld. Geschenke sind schön, aber in diesem Jahr schenken wir sie uns. Diese Aussage ist vielleicht gar nicht so lieblos, wie sie auf den ersten Blick hin erscheint. Denn es kann passieren, dass die Dinge unter dem Tannenbaum unseren Geschmack überhaupt nicht treffen. Vom Deo bis zum Stabmixer reicht die Palette der ungeliebten Gaben, wie uns die Krefelder auf dem Weihnachtsmarkt erzählten. Wir haben gefragt, welches Geschenk sie nicht sehen wollen und was sie damit veranstalten, falls es doch auf dem Gabentisch liegt.

„Kitsch für die Wohnung kann ich gar nicht leiden“, sagt Renate Klein mit Überzeugung. „Künstliche Blumen, Weihnachtssterne oder gar Tannenbäume aus Plastik kommen mir auf keinen Fall ins Haus.“ Falls sie ein derartiges Geschenk bekommen sollte, wird sie immer höflich bleiben und sich bedanken. „Aber diese Deko gebe ich weiter an Leute, die so etwas mögen, oder sie kommt in die Tonne.“

Renate Schrod weiß es ganz genau: „Ich will auf keinen Fall einen neuen Hund.“ Ihren geliebten Vierbeiner hat sie vor zwei Wochen einschläfern lassen müssen, und die Kinder dachten über einen neuen Welpen für sie nach. „Ich will mich nicht mehr verabschieden“, begründet sie die Entscheidung. „Mit unserem Dackel-Pekinesen-Mischling aus dem Tierheim hatten wir zehn Jahre viel Spaß. Jetzt ist es genug.“ Sollten die Kinder wirklich mit einem Hund auf dem Arm kommen, werde sie schimpfen. „Was ich jedoch machen würde, weiß ich wirklich nicht.“

„Bloß keine Krawatte“, erklärt Andreas Franck. „Ich habe genug davon. Als Standesbeamter muss ich sie täglich tragen. 20 Binder hängen im Schrank. Das reicht. Also: SOS — Schlips, Oberhemd, Socken — geht gar nicht.“ Falls doch eine unter dem Tannenbaum liegt, bleibt er hart. „Ich lehne höflich, aber bestimmt ab. Krawatten trage ich nur im Büro.“ In der Freizeit bevorzugt er Schals.

Sandra Lohmeier will auf gar keinen Fall Haushaltsgegenstände geschenkt bekommen. „Mixer, Küchenmaschine oder Möbel sind so unpersönlich. Falls meine Eltern damit ankommen, würde ich sie bitten, die Gegenstände umzutauschen. Falls ich die Leute nicht gut kenne, die mich beschenken, würde ich die Geräte aber wohl doch nutzen.“

Duschgel, Seife und ähnliche Artikel, die der Körperreinigung dienen, müssen kein Geschenk sein. Norbert Schmitz mag andere Kleinigkeiten oder Süßigkeiten viel lieber. „Ich würde mich natürlich artig bedanken, die Gaben jedoch irgendwo lagern. Nach ein paar Jahren würden sie dann in der Mülltonne landen.“

Ewa Koczczarska betont: „Seitdem ich verheiratet bin, bekomme ich oft irgendwelche Küchensachen. Die brauche ich nicht, und schon gar nicht von meinem Mann. Sollte er damit erscheinen, werde ich traurig, nervös und hungrig. Das ist immer so, wenn ich sauer bin.“ Ihrem Mann würde sie dann nichts mehr zu essen geben, erklärt sie mit einem Augenzwinkern. „Besser ist, ich gehe mit ihm einmal über den Weihnachtsmarkt und zeige ihm die Bernsteinohrringe, die ich so schön finde.“

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