Stadtteil-Check Schicksbaum: Sicheres Spielen im grünen Gürtel

Um die Jahrtausendwende ist Schicksbaum entstanden. Bei Tempo 30 und Spielstraßen können Kinder auch alleine losziehen.

Krefeld-Schicksbaum. Katharina, noch elf Jahre, spielt gerne. Und sie trifft sich gerne mit anderen Kindern. Da ist es kein Wunder, dass einer ihrer Lieblingsplätze in Krefelds jüngstem Stadtteil Schicksbaum ein großer Kinderspielplatz ist. "Da treffe ich mich mit anderen Kindern; es macht Spaß, auf den vielen Geräten herumzuklettern."

Mutter Monika Lohr nickt: "Hier in Schicksbaum kann ich die Kinder auch alleine losziehen lassen. Die Spielmöglichkeiten sind eingebettet in den Grüngürtel, der durch den Stadtteil geht. Es gibt auch eine Spielwiese für Kleinkinder, auf denen Spielgeräte für die Kleinen aufgestellt wurden. Das Prinzip ist: Jeder Spielplatz hat auch eine nebenan liegende Wiese."

Die vierköpfige Familie Lohr ist im Winter 2001 aus der Stadtmitte nach Schicksbaum gezogen. "Das haben wir nie bereut", sagt die Mutter. "Wir haben uns gut eingewöhnt". Ihr Mann Robert Lohr ist seit 2007 Vorsitzender des Bürgervereins Schicksbaum, der 2002 gegründet wurde und heute etwa 60 Mitglieder hat.

In Schicksaum stehen zwei Info-Tafeln vom Bürgerverein, wo für jeden Bewohner das Wichtigste draufsteht. Das Wichtigste - nicht nur der Termin für die jährliche Säuberungsaktion im Stadtteil, sondern auch die Ankündigung des Martinsfestes und des großen Sommerfestes, dieses Jahr am 23. August.

Und natürlich die Telefonnummern des Bürgervereins. "Eines unserer Ziele ist es, die Bürger der unterschiedlichen Nationalitäten einander näher zu bringen", sagt Robert Lohr. Er kennt den Stadtteil wie seine Westentasche. Seine Frau Monika auch. "Wenn wir Flyer des Vereins in die Briefkästen des Stadtteils werfen, lernt man jeden Winkel kennen."

Schicksbaum ist Anfang des neuen Jahrtausends entstanden. Erschließungsträger war die Krefelder Bau GmbH, die danach an Bauherren sprich Investoren verkauft hat. Schicksbaum hat städtische Wohnungen und viele Einfamilienhäuser.

Davon sind die meisten Eigentum, die wenigsten vermietet. Auf den Straßen, die durch den Stadtteil führen, herrscht die Tempo-30-Regel. Alle kleinen Seitenstraßen sind Spielstraßen.

2003 sind die Grundschule an der Horkesgath 50 und der Kindergarten mitten im Stadtteil hinzugekommen. Das war auch dringend nötig, denn Schicksbaum ist für junge Familien mit Kindern gebaut worden.

"Was fehlt, sind Angebote für Jugendliche", stellt Monika Lohr fest. " Im Sommer soll der Bolzplatz an der Grundschule fertig sein - das kann eine Erleichterung für die Jugendlichen sein", erläutert sie.

Im April gab’s in Schicksbaum ein Richtfest: am zunächst heftig diskutierten neuen Wohnhaus für voraussichtlich 16 Menschen mit psychischer Behinderung am Schirkeshof. Es gehört zum Wohnverbund Königshof. "Die Aufregung hat sich aber mittlerweile gelegt", sagt Monika Lohr.

Aufgeregt wird Tochter Katharina vielleicht am 23. August sein: Denn sie macht mit beim Projekt "Theater von unten" des Fachbereichs Jugendhilfe, geht jeden Dienstag von 16.30 bis 18Uhr zum Proben in die Kindertagesstätte und wird beim Sommerfest mit anderen Kindern auftreten - mitten in Schicksbaum und open-air.

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