Bebauungsplan Glockenspitz: Anwohner wollen kein Gewerbegebiet

Bürgeranhörung zur geplanten Bebauung rund um Telekom-Richtfunkmast. Kritische Stimmen zur Verkehrssituation.

Bebauungsplan: Glockenspitz: Anwohner wollen kein Gewerbegebiet
Foto: Dirk Jochmann

Bockum/Oppum. Mehr als zwei Stunden dauerte die Bürgerversammlung, die sich mit der Nutzung eines rund 2,5 Hektar großen Grundstücks an der Glockenspitz beschäftigte (Bebauungsplan 797). Zwischen Tiergarten-, Viol-, Schönwasserstraße und der Straße Glockenspitz soll im Umfeld des 100 Meter hohen Richtfunkturms ein Wohn- und Gewerbegebiet.

Wolfgang Merkel, der als Bezirksvorsteher Ost, flankiert von seinem für Oppum und Linn zuständigen Kollegen Hansjürgen Tacken, die Versammlung leitete, versicherte den 36 Zuhörern, „dass alles offen, nichts festgeschrieben“ sei. Henning Schmidt vom rheinruhr-Planungsbüro aus Essen versicherte, die vorgelegte Planung sei lediglich ein Vorentwurf, „eine Projektidee des Investors“.

Der war in Person von Rüdiger Schmitz aus Viersen ebenfalls unter den Zuhörern. Die Anwohner, die hauptsächlich von Schönwasser- und Tiergartenstraße kamen, kritisierten den „überdimensionalen Gewerbeblock“, der das nördliche Wohngebiet nach Süden abschließt und 200 Parkplätze vorsieht.

Eine Teilnehmerin vermutet: „Da ist wahrscheinlich ein Baumarkt geplant.“ Anlieger Peer Jenssen kritisiert, dass die Fluchtlinien der Schönwasserstraße in der Planung nicht eingehalten werde. Damit werde auch die Sicht der Straße, die bis zum Stadtwald führt, gestört.

Dieter Bounin stört sich an den Dimensionen des Gewerbeblocks, dem die Planer eine Höhe von elf Metern zubilligen. „Das ist ein Klotz wie der Knuffmann-Möbelmarkt an der Hülser Straße.“ Bounin betont, dass die Anwohner nichts gegen eine maßvolle Wohnbebauung hätten. „Aber den Gewerbebereich sollte man gänzlich streichen“, sagt er unter Beifall. Jenssen verweist darauf, dass genügend Anbieter für die Nahversorgung wie Supermärkte oder Discounter im südlichen Teil der Glockenspitz vorhanden seien.

Der andere kritische Schwerpunkt der Diskussion ist das Verkehrsaufkommen, das mit der Ansiedlung von Gewerbe verbunden ist. Neben den Richtfunkanlagen der Telekom befindet sich im Norden des neuen Plangebiets der Betriebshof des städtischen Fachbereichs Sport- und Bäder. Der daran anschließende Parkplatz des Stadions oder des Zoos gehört nicht zum Plangebiet. Dort befand sich bis vor rund 100 Jahren die Zinn-Gießerei Kayser.

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