Fischeln wird teures Pflaster

Die Preise sind insgesamt stabil, nur um südlichsten Stadtteil stiegen sie an.

Fischeln wird teures Pflaster
Foto: Jochmann

Krefeld. Wer sich in Stadtwaldnähe, genauer im Musikerviertel, ein Haus bauen möchte, muss mit einem Quadratmeterpreis von rund 540 Euro in Krefeld am meisten bezahlen. Da kommen Interessenten in Linn mit rund 235 Euro preiswerter davon. Fischeln ist mit jetzt 330 Euro teurer geworden und der Ausreißer unter den Stadtteilen. Die gute Verkehrsanbindung nach Düsseldorf könnte hierfür ein Grund sein.

Die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses haben die neue Bodenrichtwertkarte fertiggestellt. Sie gibt Auskunft über die durchschnittlichen Preise von unbebauten Grundstücken in den einzelnen Stadtteilen bei Kaufverträgen im vergangenen Jahr. Das gesetzlich vorgeschriebene Werk wurde gestern vorgestellt.

„Abgesehen von Fischeln sind die Preise in Krefeld stabil“, erklärt Gutachterausschuss-Vorsitzender Holger Kuckuck. „Im Durchschnitt liegen die Quadratmeterpreise in Krefeld in einer guten Lage bei 340 Euro, bei 280 Euro in einer mittleren und bei 240 Euro in einer einfachen Lage.“ Insgesamt habe es eine Bodenwertsteigerung von 4,2 Prozent gegeben.

Neue Baugebiete wie in Hüls und Entwicklungen wie in Uerdingen verursachten Preissteigerungen, erklärt der Fachmann. „Die Entwicklung an der Uerdinger Kronenstraße mit dem Meistermannhaus am Rheinufer und die Aussicht auf das Projekt Rheinblick sind bereits spürbar. In der Nähe von Rheinblick wird es teurer.“

Insgesamt hat sich der Grundstücksmarkt 2014 gegenüber dem Vorjahr, was den Geldumsatz und die Anzahl der Kauffälle anbetrifft, nach oben entwickelt. „Der Geldumsatz hat erheblich um 39 Prozent auf 624 Millionen Euro — bedingt durch höherwertige einzelne Objekte für Gewerbe und Industrie — zugenommen. Die Anzahl der Kauffälle ist um sechs Prozent auf 2007 gestiegen.

Was das Wohnungseigentum betreffe, so Kuckuck, investierten die Anleger in Beton. „Bei um fünf Prozent auf 759 gestiegenen Fällen wurden 86 Millionen Euro gezahlt, was einer Steigerung von 21 Prozent entspricht.“ Das Wohnungseigentum — 38 Prozent der Kauffälle — liegt in der Käufergunst vor Ein- und Zweifamilienhäusern (31 Prozent).

Die Preise für Eigentumswohnungen hängen unter anderem von Lage, Baujahr und Ausstattung ab, vom Unterhaltungszustand und von der Größe. Es ist nicht so, dass die ältesten Wohnungen auch die günstigsten sind: „Altbau wird nachgefragt.“ Es sind die 1980er bis 1989er Jahre, die mit ihrer Bauweise nicht so hoch im Kurs stehen.

Beispiele für eine Wohnung in einer guten Lage: In einer vor 1960 errichteten Immobilie müssen rund 1580 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt werden. In den besagten 90ern sind es 1460 Euro. Wurde das Haus zwischen 2010 und 2014 gebaut, kostet der Erstbezug 2800 Euro pro Quadratmeter.

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