Schützenfest Kaiserwetter für den König

Mehr als tausend Schützen und Musiker beim Festzug durch den Stadtteil.

Krefeld. Tischlermeister Helmut Hannappel ist zwar Bestatter, aber trotzdem ein strikter Befürworter des Lebens und des Brauchtums. In diesen Tagen sieht man den 61-Jährigen strahlend und trotz der Hitze mit einem schweren Königssilber durch die Stadt schreiten. Gerade mittendrin ist die Bürger-Schützen-Gesellschaft mit ihrem beliebten Heimatfest. Und auch Königin Monika Hannappel hat sich gerne infizieren lassen. Ihr erstes Fazit: „Grandios und wir haben sogar Kaiserwetter.“

Apropos „Kaiserwetter“: Das Blitzgewitter am Sonntag „kühlte“ zwar etwas ab, war aber nur von kurzer Dauer. Anstatt der Holzgewehre sehnte so mancher Schütze bei der Hitze den Sonnenschirm herbei. Hauptsache Schatten. So gingen die meisten der etwa 30 Fischelner Kompanien am Sonntag gerne zum festlichen Hochamt in St. Clemens. Ehe sich der Festzug mit vielen befreundeten Vereinen und Königshäusern auf die etwa fünf Kilometer lange Tour durch Fischeln machte.

Über tausend Uniformierte und Musiker dürften es gewesen sein, die auch bei der Präsentation der imposanten Füllhörner und bei der Parade vor dem Rathaus viel Beifall bekamen. Etwa 390 aktive Schützen hat die von Horst Krischer (Präsident) und Klaus Weichert (1. Vorsitzender) angeführte Bürger-Schützen-Gesellschaft.

Und einige Schützen kamen von weit her, wie Peter Michels von der 14. Kompanie, der schon seit etlichen Jahren in der Nähe von Atlanta im US-Bundessstaat Georgia wohnt. Der 69-Jährige hatte die Kompanie 1965 mit gegründet, ebenso wie Heinz Brocker (67). „Und ich hatte Heinz versprochen, zum 50. Jubiläum zu kommen“, sagte Peter Michels, der noch bis zum 17. Juli bei seinem Bruder Helmut wohnt. Aus Dublin (Irland) war der Hauptmann des 1. Musketiercorps, Patrick Haas (25), angereist.

Schon früh hatte Schützenoberst Hartmut Jurkschat mit seinen Offizieren eine Marscherleichterung ausgesprochen. Viele Kompanien entledigten sich dann auch der Uniformjacken. „Stark, was hier heute schon los ist“, freute sich der König, als ihn am Samstag das gesamte Regiment an der festlich geschmückten Königsallee, der Anrather Straße, besuchte. Helmut II. danke insbesondere der Nachbarschaft, seiner 17. Königskompanie und den Musketieren für ihr Engagement. Dazu gehörten auch die von Olaf Janssen angeführten Alten Herren des VfR Fischeln, die in den beiden Schankwagen standen, am Sonntag aber inmitten des festlichen Umzugs mitmarschierten.

Das Musketiercorps stellte neben Jungschützenkönig Pierre Anbergen auch den Minister und Königssohn Holger Hannappel. Thomas Schlosser und Manfred Janhsen sind die anderen Minister. Natürlich fielen auch die Ministerfrauen und die Hofdamen angenehm auf.

Mit zwei gut besuchen Festabenden mit den Bands „Groovecompany“ und „Soundconvoy“ hatte das Spektakel begonnen. Im Festzelt auf dem Marienplatz holten sich auch die zielsicheren Schützen ihre Preise und Pokale ab. Am Sonntagabend spielte die Roland-Brüggen-Band, wurden außerdem Jubiläumskompanien ausgezeichnet. Allen voran die 5. (Vorsitzender: Ingo Buchholz) und 6. Kompanie (Dietmar Winkels), die es mindestens seit jeweils hundert Jahren gibt.

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