Kein Glück mit dem alten Gärtnerei-Gelände

Der Investor muss sich jetzt mit Altlasten und Fledermäusen herumschlagen.

Krefeld. Keinen Glücksgriff hat Immobilien-Händler Josef Krings aus Fischeln mit einem Grundstück an der Hammersteinstraße getan. Zuerst verhinderten vor zwei Jahren massive Anwohnerproteste von der Hammerstein-, Franz-Hitze- und von-Ketteler-Straße seine Planung, auf dem ehemaligen Gärtnerei-Areal 20 Doppelhaushälften zu errichten. Krings musste die Planung um ein Viertel auf 16 Einheiten eindampfen (WZ berichtete).

Jetzt nahm der Bebauungsplan 756 im Planungsausschuss zwar die nächste Hürde, die öffentliche Auslegung. Dabei aber stellte sich heraus, dass auf dem 5000 Quadratmeter großen Grundstück der ehemaligen Gärtnerei Altlasten schlummern.

Die Umweltuntersuchung hat ergeben, dass sich in der Zufahrt und im Hofbereich der früheren Gärtnerei Altablagerungen wie Schlacken und Ziegelbruch befinden. Eine Untersuchung aus dem Jahr 1988 hat ergeben, dass die ermittelten Belastungswerte für ein Wohngebiet überschritten seien.

Die schadstoffbelasteten Auffüllungen müssen beseitigt und durch kultivierfähiges Bodenmaterial ersetzt werden. Die gesamten Sanierungsarbeiten seien von einem Gutachter zu überwachen und mit der ordnungsgemäßen Entsorgung zu dokumentieren.

Krings wollte ursprünglich mit seiner Firma zehn Doppelhaushälften auf dem Gelände errichten. Die Grundstücke wären dabei jeweils rund 200 Quadratmeter groß gewesen. Die künftige Planung sieht vor, dass nur rund 30 bis 40 Prozent der Grundstücksfläche bebaut werden dürfen. Das ist ein mittlerer Versiegelungsgrad.

Die Erschließung der geplanten Häuser soll künftig von Westen über die Hammerstein- und von Osten über die Franz-Hitze-Straße über zwei schmale Stichstraßen erfolgen. Die Straßen enden jeweils im Innenbereich. Eine Durchfahrt ist nicht möglich.

Vor Baubeginn muss der Investor außerdem den Kampfmittelräumdienst engagieren, da Explosivreste aus dem Zweiten Weltkrieg nicht ausgeschlossen werden können. Vor dem Abriss der alten Gebäude muss außerdem sichergestellt werden, dass sich keine Fledermauspopulation im Dachstuhl angesiedelt hat.

Die Auslegung des Bebauungsplans wird noch vom Stadtrat am 3. Mai bestätigt. Die Bezirksvertretung Fischeln wird am 8. Mai nachträglich informiert. Die FDP wollte deshalb im Planungsausschuss eine Vertagung. Die Mehrheit aber gab mit Blick auf die lange Dauer des Verfahrens Grünes Licht. et

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