Skat-Talent hat gute Karten

Melissa Krücken spielt seit fast zehn Jahren Skat. In Ulm kämpft sie im Juni um die Deutsche Einzelmeisterschaft.

Skat-Talent hat gute Karten
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. „Wenn die Karten schlecht sind, kann auch der beste Skatspieler nichts mehr machen“, sagt Melissa Krücken. Die 20-Jährige muss es wissen. Im Juni wird sie um die Deutsche Skatmeisterschaft der Junioren spielen. Anfang April konnte sie ihren bisher größten Erfolg feiern. Bei der Einzelmeisterschaft des Landesverbandes NRW holte sie sich den ersten Platz und damit den begehrten Pokal.

„Es ist eine Denksportart, man muss die gespielten Karten und Punkte im Kopf behalten“, erklärt Krücken den Reiz des Spiels. Regelmäßig trifft sie sich mit zwei langjährigen Mitspielern, um ihr Skat-Spiel zu verfeinern. Dort wird auch viel über die möglichen Spielzüge diskutiert. Denn beim Skat gleiche „kein Spiel dem anderen“, und man lerne nie aus. Die Mitspieler der 20-Jährigen spielen ebenfalls noch in der Klasse der unter 21-Jährigen.

Dabei sind junge Skatspieler, insbesondere Spielerinnen, mittlerweile Mangelware. Bei der letzten Meisterschaft der Landesliga NRW waren nur zwölf Spieler in der Kategorie der unter 21-Jährigen vertreten, davon vier junge Frauen. „Vor fünf Jahren waren es noch doppelt so viele“, erzählt Krücken und fügt hinzu: „Viele denken halt, wenn sie Skat hören: ,Das spielen nur die alten Säcke in der Kneipe’.“

Das Kartenspiel sei zwar am Anfang etwas kompliziert, entfalte jedoch nach dem Einstieg schnell seinen strategischen Reiz. Auch wenn es nicht mehr viele junge Skat-Spieler gebe — die, die dabei sind, seien wie „eine kleine Familie“. So organisieren sich die jungen Spieler in sozialen Netzwerken und bilden Fahrgemeinschaften, um zu den Turnieren zu kommen.

Mitte Juni wird Melissa Krücken eine Mitfahrgelegenheit nach Ulm brauchen. Dort wird sie gegen die besten deutschen Skatspieler ihrer Altersklasse antreten. Es geht um die Deutsche Einzelmeisterschaft der unter 21-Jährigen. Die nötige Erfahrung hat die Krefelderin. Schon mit elf Jahren packte sie das Skat-Fieber. „Meine Mutter spielt schon seit 25 Jahren Skat und hat mich einfach mal zu einer Spielrunde mitgenommen“, erzählt sie. Wenn jetzt noch die Karten stimmen, könnte Melissa Krücken bald die beste junge Skatspielerin Deutschlands sein.

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