Hans Butzen: „Ich bin Hülser mit Geburtsrecht“

Der neue Bezirksvorsteher Hans Butzen will die Straßenbahn in Hüls beleben und einen zweiten Ringbus einsetzen. Ein Fest- und Kirmesplatz soll entstehen.

Bezirksvorsteher Hans Butzen ist seit fast 40 Jahren Mitglied der SPD. Foto: Dirk Jochmann

Bezirksvorsteher Hans Butzen ist seit fast 40 Jahren Mitglied der SPD. Foto: Dirk Jochmann

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Hüls. Hans Butzen ist der neue Bezirksvorsteher in Hüls — und der erste Sozialdemokrat in diesem Amt. „Ich freue mich sehr darüber“, sagt er. Er sei „Hülser mit Geburtsrecht“, auch wenn er jetzt in Fischeln lebe, erklärt Butzen mit Vehemenz. „Ich bleibe Hülser. Auch meine Geschwister leben noch in diesem Stadtteil.“

Der Liebe wegen sei er 1993 nach Fischeln an die Marienstraße gezogen, berichtet er weiter: „Die Schwiegermutter (87) wohnt unten, meine Frau Barbara und ich oben und unsere beiden Golden Retriever lieben den großen Garten.“

Butzen: „Es ist egal, ob man in einer mobilen Welt und mit modernen Kommunikationsmitteln in Orbroich, Hüls oder Fischeln wohnt. Ich habe schon immer intensiv Hülser Politik betrieben und mache das jetzt weiter.“ Er hatte bei der Kommunalwahl in Hüls kandidiert. Es gebe den Ausspruch: „Hans Butzen ist mehr Hülser als viele seiner Kritiker und mehr Krefelder, als seinen politischen Kontrahenten lieb ist.“

Der Sozialdemokrat ist zwar neu in seinem Job als Bezirksvorsteher, in Krefeld aber kein unbekannter Politiker. Im Jahr 2015 gehört er genau 40 Jahre seiner Partei an. Bezirksvertreter ist er seit 1979 und seit 1984 ist er im Rat vertreten.

Beide Positionen hatte er mehrere Jahre inne, als er 1991 ÖTV-Personalchef in Stuttgart wurde. 1999 übernahm er eine Stelle als Konzern-Personalchef beim TÜV-Nord. Heute befindet sich der 64-Jährige im Vorruhestand. Am 1. Juli 2015 geht er in Pension. „Dann noch mehr Politik als jetzt zu betreiben, geht nicht“, erklärt er.

Seine Politikfelder in der Fraktion seien Verwaltung, Bau und Planung sowie Ordnung, Sicherheit und Verkehr. Dass er nun der Bezirksvorsteher ist, sei nicht „gottgewollt“, erklärt er: „Wir haben viele Gespräche geführt, auch mit der CDU.“

Mit Grünen und FDP habe man inhaltliche Schnittmengen gefunden und Kooperationsvereinbarungen geschlossen. So zum Thema Verkehr: „Wir wollen die Straßenbahn in Hüls beleben und möchten, dass sie zweigleisig von Am Schützenhof über die Krefelder Straße ins Depot führt.“ Dies sei eine mittelfristige Lösung, um Mehrheiten im Rat zu finden, Fördertöpfe anzuzapfen, ohne die es nicht gehe, und den SWK die Möglichkeit zu bieten, vernünftig zu planen. „Um die Hülser noch besser an den ÖPNV anzubinden, soll ein zweiter Ringbus eingerichtet werden, um die Menschen im Osten, Westen und Norden des Stadtteils — auch an den Wochenenden — zu transportieren.“

Die Neugestaltung des Kirmesplatzes sei ein weiteres Thema, nach dem Umzug der Feuerwehr in ihr neues Haus an Den Ham. „Wir wollen einen vernünftigen Platz mit Wohnbebauung und Parken, der auch als Fest- und Kirmesplatz genutzt werden kann. In diesem Zug können auch die viel zu schmalen Bürgersteige Auf dem Graben verbreitert werden. Auf keinen Fall wollen wir hier eine gewerbliche Nutzung.“

Zwischen Auf dem Graben und Beckshof soll das Pflaster der Fußgängerzone so saniert werden, dass es von Fahrradfahrern und Menschen mit Behinderung gefahrlos genutzt werden kann. „Hier soll die Verwaltung Vorschläge erarbeiten.“ Dies seien die Themen, die noch in diesem Jahr vorrangig angepackt werden, erklärt Butzen zum Abschluss.

Und was ihm am neuen Amt des Bezirksvorstehers noch besonders gefällt: „Ich kann nun bei Festen zu den Menschen gehen. Ich kenne sie fast alle.“

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