Menschen mit Handicap erzählen in Hüls

Lob für den Stadtteil beim Neujahrsempfang der Gemeinden.

Krefeld. Miteinander leben in Hüls heißt miteinander reden. Das funktioniert im Stadtteil ganz besonders gut, wenn behinderte und nicht behinderte Menschen zusammentreffen. Das wurde beim 22. Neujahrsempfang der beiden Hülser Kirchengemeinden deutlich, die das Thema zum Inhalt gemacht haben. Beweise hierfür gibt es aus erster Hand.

So berichten Bewohner aus dem Behindertenwohnheim am Herrenweg und den beiden Wohngruppen an der Rektoratstraße, dass sie sich wohlfühlen. Elisabeth von Erp, Melina Serin und Georg Mötter erzählen, dass sie in ihren Wohngruppen gut miteinander auskommen, dass in Hüls nette Leute wohnen, es viele Sachen einzukaufen gibt und besonders das Eisessen Spaß macht. Melina Serin erzählt sogar, dass es in Hüls schöner sei als am Bodensee, wo sie herkommt. Die Besucher im wie immer vollen Heinrich-Joeppen-Haus applaudieren.

Zuvor betont KAB-Vorsitzender Gerhard Milbert, dass der „Arbeitskreis Menschen mit Behinderung“ diese in ihrem Bestreben unterstützt, einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten, Verantwortung zu tragen und Teilnahme am Leben zu haben. Milbert: „Hüls ist ein Leuchtturm der Inklusion und Integration.“ Das unterstreicht Frank Woytena, Leiter vom „Haus am Berg“ am Rennstieg, wo zwölf junge Leute mit der Diagnose Autismus leben: „Wir sind einbezogen in der Gemeinde, fühlen Wohlwollen und Sympathie. Das ist keine Selbstverständlichkeit in Deutschland, zumal Autisten sehr auffällig sein können. Selbst wenn in der Pizzeria einmal ein Teller auf den Boden kracht, bleiben die Hülser freundlich.“

Anfragen für Betreuungsplätze verzeichnet er aus ganz Deutschland. „Wir haben 94 Bewerber für zehn Plätze auf der Warteliste“, berichtet er. „Wieso das so ist, wissen wir auch nicht.“ Durch den Morgen führt Norbert Cleve, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von St. Cyriakus, der die Catchy Tunes ankündigt. Sie singen Melodien aus „Sister Act“.

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