Orthopädie: Einlagen nach Maß

Neues Computerprogramm vermisst die Füße bis ins Detail.

Krefeld. Neben der herkömmlichen und traditionellen Art der Herstellung von Orthopädischen Einlagen nach Maß bietet die Krefelder Firma Nosthoff ein neues Computer gestütztes Verfahren zur Einlagenvermessung und Herstellung an. Beim bisherigen Verfahren wurde, nachdem der Fußabdruck mittels eines Trittschaums und Gipspositivs hergestellt wurde, aus dem Bestand der passende Einlagenrohling herausgesucht und weiterbearbeitet.

Diese Einlagenrohlinge wurden nach bestimmten Modellen und Wünschen vorgefertigt und dann mittels Schleifarbeiten oder thermoplastischer Verformung für den Patienten angepasst.

Beim neuen Verfahren eines Schweizers Herstellers wird mittels über 500 Messstiften ein genaues 3D-Abbild des Fußes im Computer erstellt. Dieses Abbild enthält jede auch noch so kleine Ausprägung der Füße und selbst kleinste Unterschiede zwischen rechts und links werden genau erfasst.

Am Computer kann man in der 3D-Abbildung der Füße Abstützungen, Tieferlegungen für Abpolsterungen, Fersenschalen, Verkürzungsausgleich und auch seitliche Erhöhungen eingeben. An diesem Punkt erkennt man meistens schon die Problemstellen und die Einlagen werden mit dem Patienten unter Betrachtung der vorhandenen Schuhe und Gewohnheiten geplant.

Dann wird mittels einer modernen CNC-Fräse in der eigenen Werkstatt aus einem Block, der aus mehreren Komponenten mit verschiedenen Härten (Festigkeiten) besteht, die Einlage herausgefräst. So erhält jeder Patient eine individuell auf seine Füße zugeschnittene Einlage.

Herkömmliche Systeme zur Herstellung von CAD-Einlagen vermessen die Füße lediglich mittels eines 2D-Scans (Foto) oder mittels einer Druckmessung, die jedoch bei kurzen Messstrecken laut Nosthoff anfällig für Messfehler sei. Oft würden diese Daten dann an dritte Fremdfirmen weitergeleitet, die die Einlagen dann fräsen, ohne den Patienten jemals gesehen zu haben.

Ebenso wie in vielen anderen Leistungsbereichen tragen die Krankenkassen in der Orthopädieschuhtechnik lediglich den Großteil der Kosten für eine Standardversorgung.

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