Weinfest: Flaschen köpfen an der Burg

Fünf Winzer und Händler präsentierten Rebsorten aus ihren Regionen.

Weinfest: Flaschen köpfen an der Burg
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Wer am Sonntag beim Erntedankgottesdienst war, konnte gleich anschließend auf der benachbarten Hülser Burg beim Weinfest neue Rebsorten verkosten. Handelskauffrau Andrea Meinhold vom ACM Weinkontor in Hüls hatte diesmal fünf Winzer und Weinhändler aus den Anbaugebieten Baden, Nahe, Pfalz und Württemberg eingeladen, die rund 100 heimische Gewächse kredenzten. Alle fünf sind auch Lieferanten des Weinkontors, bei dem bis zu 400 Sorten lagern. Aber auch auswärtige Weine aus Frankreich, Italien, Österreich und Spanien sowie aus Argentinien, Chile, Neuseeland und Südafrika kamen bei den Weinkennern gut an. Im besonderen Ambiente der Burg konnten sie bei gutem Wetter viele neue Sorten entdeckten.

Der Österreicher Alois Gisch vom Weinkontor importierte die ersten Weine aus seinem Heimatland und aus Italien nach Hüls. Beim Weinfest stellte er die jüngsten histaminfreien und fructosearmen Weine vor, denen sich das österreichische Weingut Allacher verschrieben hat. „Die Zahl der Allergiker nimmt ständig zu und damit auch die Nachfrage nach Bioweinen, die sulfitarm und vegan angebaut und verarbeitet werden, zum Beispiel ohne Gelatine“, sagt Gisch.

Hülser stoßen beim Weinfest an
11 Bilder

Hülser stoßen beim Weinfest an

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Zu jeder vollen Stunde präsentierte er den Gästen außerdem ein besonderes Schauspiel: Das Köpfen einer Flasche der Marke „Hülser-Burg-Sekt“ mit dem Säbel auf napoleonische Art (Sabrage). Steffi Denter vom kirchlichen Dienst zeigte, dass auch Linkshänderinnen dieses Ritual problemlos beherrschen. „Das geht wie Butter“, so ihr Kommentar.

Der diesjährige Renner bei den Weinen war der weiße Merlot: „Ein Blanc de noir, aus roten Trauben schonend gepresst und weiß gekeltert und einer der wenigen Weine, die bei Frauen und Männern gleichermaßen gut ankommen“, sagt Thorsten Kilp vom Weingut Christian Bamberger an der Nahe. Er war am Sonntagmorgen von dort angereist und fuhr am späten Nachmittag wieder zurück, um bei der Weinlese zu helfen. „Heute Abend stehe ich schon wieder im Weinkeller“, gab er einen Einblick in seine Branche und in deren Probleme: „Kürzlich hat es uns einen Großteil der Ernte verhagelt.“

Die Besucher genossen die Weine sowie den Zwiebelkuchen. Wer wollte, konnte den Burgturm besichtigen.

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