Meterhoher Müll auf Parkplatz

Der neue Besitzer des Hochhauses an der Leyentalstraße 103 hat mit der Räumung begonnen.

Meterhoher Müll auf Parkplatz
Foto: Andreas Bischof

Cracau. Es kommt Bewegung in die Hochhaus-Ruine an der Leyentalstraße 103 / Ecke Moerser Straße. Derzeit türmen sich im Hinterhof des Gebäudes mehrere Meter hoch die Hinterlassenschaften der früheren Mieter der ehemals 64 Wohnungen. Couchgarnituren liegen über Kühlschränken, Bettwäsche, Vorhängen, Hausmüll oder Autoreifen.

Auf Anfrage teilt das städtische Presseamt mit: „Gebäude und Grundstück werden zurzeit vom neuen Eigentümer entmüllt — anschließend soll es saniert und modernisiert werden.“ Der neue Eigentümer habe auch die Verkehrssicherungspflicht übernommen. Auflagen der Stadt gebe es in dem Sinne nicht mehr. Allerdings werde die Verwaltung den Fortgang am Objekt beobachten.

Am Haupteingang prangt aber immer noch das Versiegelungs-Gebot, das von der Stadt am 13. Februar amtlich erlassen wurde. Haupteingang, Kelleröffnungen und den rückwärtigen Eingang vom Parkplatz hatte die Stadt mit Holz und Mauerwerk versiegelt, um weiterem Vandalismus und illegalen Mietern einen Riegel vorzuschieben. Merkwürdig sind allerdings die sechs neuen Briefkästen an der Sperrholz-Absperrung am Haupteingang. Sie alle tragen Schilder mit offenbar rumänischen Namen.

Das seit Jahren leerstehende Haus war in der vergangenen Zeit mehrfach in den Schlagzeilen. Im Juni und August 2011 musste die Feuerwehr zu Bränden anrücken. Im August war ein Sofa in Brand geraten, im Juni kam ein Bewohner im Feuer ums Leben. Brandspuren sind bis heute auf der Vorder- und der Rückseite zu sehen.

Im Januar 2008 floss für die Mieter der 64 Wohnungen kein Wasser mehr aus den Hähnen. Die Stadtwerke hatten nach mehrfachen Mahnungen an die damaligen Eigentümer Janssen & Helbing GmbH, Dorsten, wegen hoher Rückstände das Wasser abgestellt. Die Firma ist inzwischen aufgelöst. Etwa ab 2009 übernahm die Pecunia1Property GmbH aus Hameln das Gebäude in Krefeld.

An diese Gesellschaft haben die Stadtwerke noch Forderungen in fünfstelliger Höhe, die sie gerichtlich einklagen. Fast gleichzeitig mit der Versiegelung bauten die SWK sämtliche Zähler für Wasser, Strom und Gas an der Leyentalstraße ab.

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