Grünes Licht für Siempelkamp

Die Bezirksregierung will bis Ende des Jahres die Genehmigung für die Erweiterung erteilen.

Krefeld. Bereits seit mehr als fünf Jahren läuft das Genehmigungsverfahren für die Erweiterung der Siempelkamp-Gießerei Diese ist eine von drei Unternehmenssäulen. Für das Verfahren, das insbesondere Fragen der Umweltbelastung zu klären hat, ist die Bezirksregierung in Düsseldorf zuständig. Von dort kommt jetzt grünes Licht für die Erweiterung. Wie die WZ erfuhr, kann mit der Genehmigung bis Ende des Jahres gerechnet werden.

Die Investitionen für die Gießerei-Erweiterung werden auf rund 55 Millionen Euro geschätzt. Der dreistufige Ausbau sieht eine Anhebung der Kapazität von mehr als 50 Prozent von rund 75 000 auf 120 000 Tonnen Eisenguss vor.

Das langwierige Genehmigungsverfahren bei der Bezirksregierung war mit zahlreichen Umweltauflagen für das Unternehmen verbunden. Derzeit, so Anett Voth-Schönherr, Leiterin des Genehmigungsverfahrens beim Referat 53 des Regierungspräsidenten, gegenüber der WZ, seien noch einige kleinere Fragen mit Siempelkamp zu klären. „Wir gehen aber davon aus, dass bis gegen Ende des Jahres die Erweiterungsgenehmigung erteilt wird.“ Das Unternehmen sei darüber unterrichtet. Unternehmenssprecher Hans W. Fechner nimmt das gegenüber der WZ „mit Erleichterung zur Kenntnis.“ Fechner: „Wir brauchen diese Erweiterung, wenn wir international konkurrenzfähig bleiben wollen.“

Insbesondere die Lager- und Hallenkapazitäten für die Gießerei müssten erweitert werden. Die Gussteile, die bis zu 300 Tonnen schwer seien, müssten mehrere Wochen zur Auskühlung in Sand gelagert werden. „Da sind wir schon an Grenzen angelangt“, stellt Fechner fest.

Eine Reihe von Anwohnern um das frühere Kapuzinerkloster und der Hülser Straße haben dagegen Bedenken. Klaus Holter, Sprecher der Anlieger, äußert die Befürchtung, „zugebaut“ zu werden: „Uns soll ein 20 Meter hoher Bau vor die Nase gesetzt werden. Das kostet uns ein Stück Lebensraum, mindert die Lebensqualität und den Wert des Eigentums.“

In einer Umfrage unter unmittelbaren Anwohnern, die der Bürgerverein Ende vergangenen Jahres vorlegte, sehen 84 Prozent der Befragten das Hauptproblem in den spürbaren Immissionen von Siempelkamp. 72 Prozent beklagen sich über Erschütterungen, Lärm (62 Prozent), Verschmutzungen (59 Prozent) und Geruch (42 Prozent).

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