Kapuzinerkloster: Für den Umbau fehlt das Geld

Im Jahr 2008 kaufte Siempelkamp das Gebäude — passiert ist dort seitdem nichts.

Kapuzinerkloster: Für den Umbau fehlt das Geld
Foto: Andreas Bischof

Inrath. Noch bevor ihm die Frage überhaupt gestellt wird, beantwortet er sie so: „Wir kommen unserer Instandhaltungspflicht nach.“ Auf Nachfragen reagiert er allerdings etwas gereizt: „Nur weil der Park nicht auf Vordermann gebracht ist und die Fenster nicht geputzt sind, lassen wir das noch lange nicht verkommen!“

Ralf Griesche ist Pressesprecher bei Siempelkamp und er spricht über das Kapuzinerkloster. Das hatte die Firma im Jahr 2008 gekauft, um es zu einem Weiterbildungszentrum mit Gastronomie und Gästezimmern umzubauen.

Allerdings — die Bauarbeiten haben noch immer nicht begonnen und einen Termin für ihren Beginn gibt es auch nicht. Dazu sagt Griesche: „Die Pläne sind fertig, die Genehmigungen der Stadt liegen vor. Aber derzeit haben wir dafür kein Geld. Die erste Priorität hat Siempelkamp als Firma.“

Rolf Hirschegger, Vorsitzender des Bürgervereins Inrath, äußert sich zu dem sechs Jahre währenden Stillstand verständnisvoll, führt sogar ähnliche Argumente an: „Die haben halt gerade andere Dinge in der Pipeline.“ Außerdem ist er davon überzeugt, dass das Kapuzinerkloster ordnungsgemäß instand gehalten wird. Das behaupte jedenfalls Siempelkamp und er habe keinen Grund, an diesen Behauptungen zu zweifeln.

Wesentlich skeptischer ist Klaus Holter, ebenfalls Mitglied im Bürgerverein Inrath. In einem Schreiben, das er zunächst an Rolf Hirschegger und später unter anderem an die Bezirksregierung Düsseldorf und die Westdeutsche Zeitung schickte, kritisiert er das Verhalten von Siempelkamp im Allgemeinen und den Zustand des Kapuzinerklosters im Besonderen.

Zu Siempelkamp: „Die Firma hüllt sich in Schweigen, schwebt über den Dingen und Köpfen, betroffene Anwohner lässt man im Regen stehen.“ Und zum Kapuzinerkloster: „Hier rührt sich anscheinend nichts, das Kloster mit dem schönen Garten verkommt.“

Auf Nachfrage der WZ rückt er von diesen recht angriffslustigen Standpunkten zwar nicht ab, schlägt aber einen etwas gemäßigteren Tonfall an: „Es ist einfach schade, dass Siempelkamp so ein Bauwerk brachliegen lässt. Schließlich ist es das letzte historische Gebäude am Inrath — und nichts passiert.“

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