WZ-Mobil zum Drängelgitter: "Das ist eine Gefahrenstelle"

Anlieger diskutieren am WZ-Mobil kontrovers über das Drängelgitter am Buschhüterdyk.

WZ-Mobil zum Drängelgitter: "Das ist eine Gefahrenstelle"
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ist das Drängelgitter am Buschhüterdyk ein ärgerliches Hindernis oder unverzichtbar für die Sicherheit der Radfahrer? Darüber diskutieren Anlieger, Radler und ein Mitarbeiter der Verwaltung am WZ-Mobil. Die Stadt hatte das Gitter auf Wunsch von Anwohnern installiert, damit Radler, die vom Gahlingspfad aus kommen, nicht ungebremst auf die Straße rauschen.

Wolfgang Hildach hat sich dafür eingesetzt, dass das Umlaufgitter am Buschhüterdyk aufgestellt wird. Mit der Umsetzung ist das Mitglied der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Nord allerdings nicht zufrieden: „Das ist viel zu weit gesetzt. So fährt niemand langsamer und deshalb wird auch die Unfallgefahr nicht gesenkt.“

Das ist auch der Eindruck von Paul-Herbert Lechner: „Die Schüler rauschen da weiterhin volles Rohr durch.“ „Das Gitter verfehlt seinen Zweck total“, ist auch die Ansicht von Peter Wecker.

Lothar Ziellenbach stimmt ihm zu: „ Da fahren sogar Motorräder durch. So wie es jetzt ist, bringt es also gar nichts. Ich bin für eine Verengung.“

Dieser Ansicht ist auch Dieter Seifert, ebenfalls Anwohner: „So wirkt es nicht verkehrsberuhigend. Das ist weiter eine Gefahrenstelle.“

Michael Hülsmann, Fahrradbeauftragter der Stadt Krefeld, gibt allerdings zu bedenken, dass der Abstand zwischen den einzelnen Elementen im Wesentlichen einer Vorgabe der Straßenverkehrsordnung entspreche: „Aus Gründen der Barrierefreiheit darf die Weite 1,20 Meter nicht mehr unterschreiten. Das hier hat vielleicht 1,35 Meter.“ Um Rollstuhlfahrer und Senioren mit Rollatoren nicht zu behindern, sei eine deutliche Verengung, wie sie von einigen Anwohnern gefordert wird, daher nicht möglich.

Sibylle Ehrke gibt Hülsmann recht. Sie ist oft mit einem Kinderanhänger für zwei Kinder am Rad unterwegs. Die meisten Wege mit Drängelgitter könne sie nicht benutzen, bemängelt sie. „Der Durchlass ist schlicht zu schmal oder ein umständliches Umtragen wäre nötig.“ Das sieht Stefan Herzog ähnlich: „Ein Fahrradanhänger geht dann nicht durch.“

Andreas Domanski, Vorsitzender des ADFC Krefeld, ist derselben Meinung: „Wenn alle sich an die Verkehrsregeln halten, gibt es hier auch keine Unfallgefahr.“ Er plädiert daher für einen Abbau des Umlaufgitters: „Angemessene Geschwindigkeit und die Beachtung von rechts vor links würden reichen.“

Thomas Ritters, auch er Mitglied im ADFC und Anwohner, führt ähnliche Argumente an: „Der Poller, der schon hinter dem Gitter steht, kombiniert mit Trenn- und Haltelinien wären vollkommen ausreichend.“ Außerdem findet er: „Das Gitter selbst ist eine Gefahr, weil es vom Fahrradfahrer Aufmerksamkeit verlangt und ihn vom Verkehr ablenken kann.“

Das sieht Klaus Hüllenhagen genauso. Seiner Meinung würde es vollkommen reichen, ein Vorfahrt-Gewähren-Schild aufzustellen: „Oft passieren Unfälle nur, weil Fahrradfahrer ums Drängelgitter herumfahren.“

Dass ein Schild die Situation verbessern könne, ist auch die Ansicht vom Fahrradbeauftragten Hülsmann: „Das Schild: ,Radweg Ende’ fehlt noch. Das wird in der nächsten Woche aufgestellt“, verspricht er.

Auch für Anliegersprecher Franz Josef Frigger bewegt sich was. Am Ende der Diskussion kann er verkünden, dass sich die Bezirksvertretung des Themas annimmt: „Wir würden gerne mit den zuständigen Vertretern sprechen, was eine Versetzung des Gitters kostet und sind bereit, diese vielleicht sogar komplett zu übernehmen.“

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