Inklusion gehört beim SV Oppum zum Alltag

Im Verein spielen seit sieben Jahren behinderte und nicht behinderte Fußballer zusammen.

Inklusion gehört beim SV Oppum zum Alltag
Foto: Andreas Bischof

Oppum. Während Inklusion in vielen Lebensbereichen noch in den Kinderschuhen steckt, ist der Sport schon viel weiter. Ein Paradebeispiel dafür ist der SV Oppum, der sich schon seit sieben Jahren damit beschäftigt, wie behinderte und nicht behinderte Kinder und Jugendliche zusammen Fußball spielen können. Inzwischen hat der Verein 50 Mitglieder, die in drei verschiedenen Inklusionsmannschaften spielen — unterteilt in eine Junioren- und zwei Seniorenmannschaften.

Axel Müller, Vorsitzender des SV Oppum und auch Trainer einer der sogenannten „Handicap-Mannschaften“, erinnert sich noch an die Anfänge. „2008 stellte uns die Mutter eines behinderten Jungen die Frage, ob er bei uns Fußball spielen dürfe“, sagt Müller. Für ihn und den Verein war das Thema damals neu. Es stellte sich aber schnell heraus, dass es für Inklusionsmannschaften gar keine komplizierten Fragen zu klären gab.

Müller ging damals in die Schulen und stieß dort mit seiner Idee auf großes Interesse. Schnell waren genügend behinderte und nichtbehinderte Kinder gefunden, die zusammen in einer Mannschaft spielen wollten. „Zunächst haben sie dann gegen andere Jugendmannschaften des SV Oppum gespielt“, erinnert sich Müller. Inzwischen haben sich nicht nur die Inklusionsmannschaften beim SV Oppum weiterentwickelt.

Seit dem vergangenen Jahr gibt es eine Inklusionsliga, die vom DFB-Landesverband Niederrhein unterstützt wird. Dort spielen acht Jugendmannschaften, darunter die der Oppumer, und seit diesem Jahr ist auch ein Team von Bayer Uerdingen dabei. Hinzu kommen fünf Seniorenmannschaften, die getrennt gewertet werden. Gespielt wird in einem regulären Ligabetrieb. Nur die Regeln sind etwas vereinfacht. „Es gibt beispielsweise kein Abseits und auch keine angesetzten Schiedsrichter“, erläutert Müller.

Eine Unterteilung in verschiedene Altersgruppen gibt es beim Nachwuchs nicht. Da spielen beispielsweise ein sechsjähriger nicht behinderter und ein 17-jähriger behinderter Junge in einer Mannschaft, weil sie fußballerisch auf dem gleichen Stand sind.

Das Inklusionsprojekt wird inzwischen auch von namhaften Vereinen gefördert. Borussia Mönchengladbach unterstützt das Projekt mit PR-Maßnahmen.

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