Düsseldorfer-/Hafenstraße 240 000 Euro für Ampel-Provisorium

Eine neue Lichtsignalanlage im Hafen kostet fast eine Million Euro. Solange die Stadt dafür kein Geld hat, zahlt sie lieber Miete.

Düsseldorfer-/Hafenstraße: 240 000 Euro für Ampel-Provisorium
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Eigentlich sollte die provisorische Ampel auf der Kreuzung Düsseldorfer- und Hafenstraße nur vier Jahre in Betrieb sein. Daraus sind inzwischen sechs geworden — und ein definitives Ende ist noch nicht in Sicht. Solange die Stadt keine knappe Million für eine neue Lichtsignalanlage in den Haushalt einstellt, zahlt sie weiterhin pro Jahr 40 000 Euro für die geliehene Ampel. Seit der Aufstellung im April 2009 sind das bis heute Kosten von 240 000 Euro.

Der Uerdinger Matthias Melcher, Eigentümer des Dujardins-Areal, hat dafür wenig Verständnis. Bereits vor zwei Jahren hatte er in der Sitzung der Bezirksvertretung diese städtische Praxis bemängelt. Zwei Jahre später, am selben Tag, erinnert er im Internetportal Facebook erneut daran. Allerdings legt er dort andere Zahlen zugrunde und kommt so letztendlich summa summarum auf einen Betrag von 546 000 Euro. „Dafür hätte man die Bücherei Uerdingen 15 Jahre öffnen oder zwei neue Ampelanlagen anschaffen können.“ Dieses Zahlenspiel geht laut Stadt jedoch nicht auf.

Bereits im Dezember 2011 hatte das Presseamt der WZ auf Anfrage mitgeteilt, dass die Anlage 40 000 Euro pro Jahr koste. Da die ursprünglich dort stehende 31 Jahre alt Ampel nicht mehr zu reparieren war, wollte man eine neue Lichtsignalanlage im Rahmen des geplanten Kreuzungsumbaus installieren. Die dafür veranschlagten Mittel wurden jedoch 2011 aus dem Haushalt gestrichen. Jetzt ist nur noch von der Erneuerung der Signaltechnik die Rede.

Die Verwaltung rechnet inzwischen frühestens für 2017 mit dieser Baumaßnahme. Melcher schlägt vor, statt einer Miet-Ampel dort zwei kostengünstige Stopp-Schilder aufzustellen. Für die Stadt keine Alternative. Die Signalisierung sei derzeit von der Straßenverkehrsbehörde angeordnet.

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