Bürgerverein kämpft für Erhalt der Verwaltungsstelle in Linn

Die Mitglieder möchten das Angebot an der Rheinbabenstraße sogar noch ausweiten.

Krefeld. Die Vorstandsmitglieder des Bürgervereins Linn wehren sich dagegen, dass die Stadt im Rahmen der Haushaltskonsolidierung die Bezirksverwaltungsstelle im Ortsteil schließen will. „Wir erheben Widerspruch“, erklären Vorsitzende Ursula Giebels und Geschäftsführer Heinz-Peter Beurskens mit Nachdruck. „Wir möchten das Angebot der Stelle ganz im Gegenteil noch ausweiten, damit die Bürger kurze Wege haben.“ Die Vorsitzenden haben in dieser Sache an den Oberbürgermeister geschrieben.

Vor Jahren habe ein Krefelder Oberstadtdirektor den Satz geprägt „nicht die Bürger, sondern die Daten müssen laufen“, erinnert Beurskens. „Mit einer Schließung wird dieser bürgerfreundliche Satz ins Gegenteil geführt.“ Die engagierten Bürger weisen darauf hin, dass andere städtische Verwaltungsstellen wegen der schlechten Verkehrsanbindung gerade für ältere Mitbürger nur schwer erreichbar seien.

Es könnte schon seit einiger Zeit System dahinter stecken, die Stelle dicht zu machen, vermutet der Geschäftsführer. „Oft ist die Stelle kurzfristig geschlossen, weil der Mitarbeiter andere Kollegen vertreten muss.“ Außerdem seien immer mehr Aufgaben — wie beispielsweise das Beantragen, Ausstellen und Bezahlen der Anwohnerparkausweise, das zum Straßenverkehrsamt ausgegliedert wurde, vor Ort gestrichen worden. „Wir würden es dagegen gerne sehen, wenn Geburten, Hochzeiten und Sterbefälle auch in Linn angezeigt werden könnten.“

Beurskens: „Es mag zwar sein, dass Anträge auf Ausweise, An- und Ummeldungen in Linn weniger häufig als in anderen Bezirksverwaltungsstellen anfallen, doch liegen die Aufgaben des Amtes ja auch noch in anderen Bereichen. So wird über kulturelle und soziale Angebote genauso informiert wie auch Anträge, zum Beispiel auf Schwerbehinderung und Blindengeld bearbeitet.“

Darüber hinaus befürchten die Vorstandsmitglieder: „Das Haus Rheinbabenstraße 110 ist in städtischem Besitz. Falls es verkauft wird, würden wir auch die Polizeidienststelle mit den beiden Bezirksbeamten verlieren.“ Deshalb fordern sie den Oberbürgermeister eindringlich auf, „diesen Schließungsvorschlag noch einmal zu überdenken und im Interesse der Bürger in Linn die Verwaltungsstelle zu erhalten.“

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