Gelbe Tonnen: "Der Müll fängt ja auch mal an zu stinken"

Am WZ-Mobil machten Anwohner ihrem Ärger über die späte Abfuhr von gelben Tonnen Luft.

Gelbe Tonnen: "Der Müll fängt ja auch mal an zu stinken"
Foto: A. Bischof

Krefeld. Seit der Krefelder Verpackungsmüll von einem neuen privaten Entsorgungsunternehmen eingesammelt wird, klagen Bürger immer wieder über unpünktlich abgeholte gelbe Tonnen und Säcke. Die Stadt hat in Folge dessen eine Beschwerde beim Dualen System eingereicht, sieht aber darüber hinaus keine Möglichkeit einzugreifen. Derweil fordern Politiker von SPD und CDU die Stadt auf, weitere Maßnahmen zu ergreifen.

Doris Haase hat sich bei der Hotline des Borkener Unternehmens Borchers über die verspätete Abfuhr von Gelben Säcken in Linn beschwert und das Problem geschildert: „Vögel zupfen den Müll aus den Säcken und der liegt dann auf der Straße rum“, so Haase. Bei der Antwort sei ihr fast der Hörer aus der Hand gefallen. „Für den Müll auf der Straße ist die Straßenreinigung zuständig“, habe man ihr am Telefon mitgeteilt.

Seitdem hat Haase die Mülltrennung erst mal aufgegeben. Auch ihr Verpackungsmüll wandere jetzt in die Restmülltonne. „Das ist zwar nicht Sinn und Zweck der Sache, aber ich habe keine Lust mehr, den Müll in neue Gelbe Säcke umfüllen zu müssen, damit er nicht auf der Straße rumfliegt.“ Haase wünscht, dass die Stadt sich um das Problem kümmert. „Man sollte den Müll einsammeln und dem Entsorgungsunternehmen in Rechnung stellen“, sagt sie.

Haase ist nicht die einzige, die die Mülltrennung vorübergehend eingestellt hat. „Trennen lohnt sich ja doch nicht. Hinterher wird das alles sowieso zusammengeschmissen“, lautet der Tenor am WZ-Mobil.

Auch Cornelia Kirschner sorgt sich, dass der Müll Tiere anlocken könnte. Sie schildert ihre Eindrücke: „Am Dienstag wurde das erste Mal nach zwei Wochen geleert. Der Müll fängt ja auch mal an zu stinken! Wir hatten schon die Fliegen in der Wohnung.“

Eine Seniorin, die nicht namentlich genannt werden möchte, erinnert sich, dass gelbe Säcke in Linn schon mal drei, vier Tage auf der Straße liegen. „Sonntagabends habe ich die Säcke schon gesehen, die dann am Mittwoch immer noch da lagen.“

Das hat auch Erich Miethke beobachtet: „Bestimmt fünf Tage lang standen Tonnen, mindestens vier Stück, am Danziger Platz.“ Die Container von dem Block auf der anderen Straßenseite seien aber pünktlich abgeholt worden.

Ursula und Günter Bruns haben schon Müll aus zerrissenen Gelben Säcken auf der Straße liegen sehen. Sie befürchten, dass der Stadtteil dadurch sein Ansehen verliert. „Immer mehr Leute kommen doch hierher, um sich die Burg Linn anzusehen. Wenn es so verschandelt aussieht, ist das einfach schade“, sagt Ursula Bruns.

Auch Christian Leppkes stört der herumliegende Müll. „Wenn ich einen Vertrag unterschrieben habe, dann muss ich den auch einhalten“, sagt er.

Frauke Brendel wohnt an der Straße Am Steinacker und hatte bisher noch keine Probleme mit der verspäteten Abfuhr ihrer Gelben Tonne. „Ich denke, dass es vielleicht auch ein Problem der kleinen engen Straßen sein könnte. Da kommen diese großen Müllautos ja kaum durch.“

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