Anwohner der Keutmannstraße: „Durch Kanalarbeit ist jetzt die Zeit zu handeln“

Krefeld-Bockum. Bei den Anwohnern der Keutmannstraße haben Kanalbauarbeiten für die Hoffnung gesorgt, dass eine neue Verkehrsregelung endlich Wirklichkeit werden könnte. Seit Jahrzehnten ist der vorgegebene Weg für Autos, die von der Berliner Straße über die Glindholzstraße in Richtung Bockumer Rathaus wollen, keine Gerade, sondern mit einigen Umwegen verbunden.

Ab Höhe Windmühlenstraße ist die Glindholzstraße nämlich nur eine entgegenkommende Einbahnstraße. So muss der Verkehr über eine S-Kurve nach rechts über die Windmühlenstraße und dann links über die Keutmannstraße in Richtung des Bockumer Zentrums fahren.

Den Anwohnern der Keutmannstraße wurde allerdings bereits in den 70er Jahren etwas ganz anderes in Aussicht gestellt. Laut Anwohnerin Hannelore Schnell hieß es damals, dass die Keutmannstraße eine verkehrsberuhigte Straße oder sogar Sackgasse werden sollte.

Allerdings ist sie bis heute eine Durchgangsstraße mit Tempo 50 in Richtung Uerdinger Straße geblieben. „Wenn die Ampel auf Grün steht, sind die Autofahrer aber auch gerne mal schneller unterwegs“, berichtet Andreas Kox, der sich gerade zum Wohle der Kinder eine Beruhigung der Verkehrssituation wünscht.

„Es kommt auch immer wieder zu Sondergenehmigungen für den Schwerlastverkehr, so dass Lastwagen dann in Kolonne geradeaus entgegen der Einbahnstraße fahren dürfen, weil es durch die enge Kurve gar nicht in die Keutmannstraße gehen würde“, hat Manfred Johanns beobachtet. „Inzwischen sehe ich seit nunmehr 40 Jahren die Unsinnigkeit dieser Straßenführung“, sagt Hannelore Schnell. „Da kann ich auch Aussagen der Stadt nicht verstehen, in denen es hieß: Weil das schon immer so war, muss es so bleiben.“

Wie es anders gehen könnte, zeigt nun die Kanalerneuerung auf der Keutmannstraße, wodurch die Straße gesperrt wurde und der Verkehr in beiden Richtungen über die Glindholzstraße umgeleitet wird. Für die dauerhafte Umleitung des Verkehrs hat Hannelore Schnell Unterschriften gesammelt: „Das sind immerhin etwa 40 Bebauungen mit zirka zwei bis drei Wohneinheiten. Man könnte somit von etwa 150 Leuten, die betroffen sind, sprechen.“

Auf der anderen Seite gebe es auf der Glindholzstraße auch drei Häuser, deren Bewohner durch die Umleitung mit dem doppelten Durchgangsverkehr klarkommen müssten. Hinzu komme, dass auf der Glindholzstraße auch etwa zehn Parkplätze wegfallen würden und die Bushaltestelle verrückt werden müsste. Trotzdem findet die Bezirksvertretung Bockum den Vorschlag quer durch alle Parteien gut und unterstützt einen Antrag bei der Stadt Krefeld, sagt Schnell.

„Durch den neuen Kanal hatten wir die Gelegenheit, die Änderung mal ausprobieren zu können. Jetzt ist die Zeit zu handeln“, sagt Schnell. „Unsere Befürchtung ist, dass die Baustelle zügig beendet wird und so schnell keine Vorbereitungen getroffen werden können.“ Später kämen sonst vermeidbare Kosten auf die Stadt zu, befürchten die Anwohner.

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