WZ-Mobil in Verberg Bürger wollen eine intelligente Ampel für die Marcelli-Kreuzung

Vehement von den Anwohnern abgelehnt wird die von der Verwaltung vorgeschlagene Lösung mit dem Container.

WZ-Mobil in Verberg: Bürger wollen eine intelligente Ampel für die Marcelli-Kreuzung
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Auf der Moerser Straße Richtung Innenstadt nähert sich ein Kleinwagen der Marcelli-Kreuzung und will bei Grün in die Heyenbaumstraße abbiegen. Das geht aber wegen des Gegenverkehrs erst einmal nicht. Irgendwie warten alle darauf — und werden nicht enttäuscht: Zwei Sprinter-Kleinlaster wollen nicht warten und schießen über den Gehweg rechts an dem Kleinwagen vorbei. Und was zwei können, kann der Rest auch und brettert los. So ist das immer, wenn einer abbiegt — und das regt die Anwohner auf.

Der WZ-Bus und der Sonnenschirm stehen zwar im Schatten, doch bei 36 Grad kochen die Gemüter langsam hoch. Hilde Schmitz ist Anwohnerin, fährt die Strecke täglich und biegt nach links in die Heyenbaumstraße ein: „Dann überholen mich über den Gehweg Pkw, Busse, Lastwagen Kleinlaster. Kinder, die zur Montessori-Schule wollen, gehen hier über die Straße. Das ist ganz schön gefährlich.“ Sie jedenfalls würde ihr Kind hier nicht alleine die Straße überqueren lassen, denn „die fahren voll über den Fußweg.“

Selbst die, die sich verkehrsgerecht verhalten, haben ein Problem: „Wenn ich vorschriftsmäßig hinter einem Linksabbieger halte, geht das Gehupe los“, sagt Hilde Schmitz. Hannelore Hubrach pflichtet ihr nach einem kurzen Blick auf die Kreuzung bei: „Keiner bleibt hier hinter dem Linksabbieger stehen.“

Hin und wieder äußern die Anwohner auch Verständnis. Hilde Schmitz: „Wenn auf der Autobahn ein Stau ist, versuchen die Autofahrer den zu umfahren. Und dann geht unser Stau hier bis zum Flünnertzdyk.“ Klaus Förster ergänzt: „Wenn keiner mehr vorbeifahren würde, wäre der Stau noch sehr viel länger, da oft nur zwei bis drei Autofahrer in Richtung Stadt fahren können.“

So hitzig die Diskussion auch ist, die meisten Bürger am WZ-Bus plädieren dafür, mit einer „intelligente, gestaffelte Ampelschaltung“ für Abhilfe zu sorgen. Klaus Förster schleppt die Idee schon lange mit sich herum: „Zuerst hat die Ampel stadtauswärts grün, dann wird verzögert die Ampel stadteinwärts länger auf Grün geschaltet. Mit Anzeige können die Linksabbieger Richtung Heyenbaumstraße fahren, da stadtauswärts die Ampel auf Rot steht. Die Situation würde sich dann sicher wesentlich verbessern.“ Zudem sei dies die kostengünstigste Lösung.

Auch Werner Reich kann sich mit der Idee anfreunden: „Die kann in den Ferien begonnen und bis zum Schulanfang realisiert werden.“ Den Vorschlag, zum Schutz der Fußgänger und Radfahrer einen oben offenen Überseecontainer im Bereich des Gehwegs aufzustellen, hält er „schlicht für einen Witz“. Ilse Kämmerling muss im Gedanken daran schon die Ironie bemühen: „“Jeder Kindergarten und jede Schule darf sich dann betätigen und das Ding bemalen.“

Herbert Risse kann sich mit der Idee anfreunden, das für die Zeit des Kanalbaus geplante Provisorum — die Straße wird ab der Marcelli-Kreuzung stadteinwärts verschwenkt und dann westlich der Baumreihe vorbeigeführt — teilweise auch später beizubehalten. Vorausgesetzt, dem Landschaftsschutzgebiet würden ein paar Meter abgeschnitten, könnte die „Brücke“ nahe der Kreuzung erhalten bleiben und so eine eigene Linksabbiegespur eingerichtet werden. „Allerdings muss erst die Lösung mit der Ampelschaltung realisiert werden“, sagt Risse. Werner Reich glaubt zwar, dass das Provisorium „nicht für die Eewigkeit“ gebaut wird und daher später nicht verwendet werden kann, könnte sich aber auch mit dieser Lösung anfreunden. Erst die Ampel, dann die zweite Spur heißt das.

Und dann kommt noch der Vorschlag, doch einen weiteren Kreisverkehr einzurichten. Doch der wird von den Anwohner gebauso abgeschmetter wie die Idee, einfach das Linksabbiegen zu verbieten.

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