Christiane Lange informiert übers Mies-Projekt

Die Kuratorin stellt sich den Fragen der Anlieger. Einige befürchten, dass der Bau beschädigt werden könnte.

Krefeld. Traar wird für sechs Monate Nabel der architektonischen Welt. „Besucher aus anderen Kontinenten werden in unser Dorf kommen.“ Wolfgang Merkel, der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Nord-Ost, spart bei der Begrüßung nicht mit Superlativen. Die Besucher möchten sich über das Modell des Golfclubhauses von Mies van der Rohe, das auf dem Egelsberg entsteht, informieren und haben einige Fragen.

Die rund 50 Besucher sorgen sich, dass das einmalige Projekt während der Ausstellungszeit Schaden nehmen könnte. „Wie schützen Sie das Haus vor Beschmutzungen, besonders in der Nacht?“, lautet die Frage eines Anwesenden. „Wir haben eine Videoüberwachung des Sicherheitsdienstes“, berichtet Christiane Lange, die Kuratorin des Projektes. „Außerdem wird es nachts beleuchtet.“

Lange erklärt, dass es Besucher-Parkplätze an Kirschkamper Hof, Flughafen, Festplatz und am Mercure-Hotel geben wird. Fahrradabstellplätze seien dagegen noch nicht vorgesehen. „Das ist eine gute Anregung“, sagt Lange.

SPD-Chef Ulrich Hahnen erkundigt sich nach der Nachhaltigkeit des Projektes. Lange: „Wir werden einen 45-Minuten-Film über den Bau drehen, es werden Publikationen von namhaften Gästen erwartet und es gibt einen Kurzführer“, sagt sie. Außerdem werden Teile des Gebäudes von Studenten in Krefeld und Aachen in Form von zwei Pavillons neu aufgebaut. „So bleiben die Bauteile für eine längere Zeit der Nachwelt erhalten.“ Wo der Krefelder Pavillon aufgestellt wird, will Lange noch nicht sagen.

Ein anderer Besucher möchte wissen, wieso die Transparenz des Baustils nach Mies van der Rohe nicht öfter aufgenommen wurde. Lange: „Die Architektur ist modeabhängig. Wir wohnen heute dichter, die Transparenz ist da oft nicht gewollt.“

Die SPD bietet in ihrem Sommerferienprogramm am 31. August eine Führung durch das Modell an. Nach einem halben Jahr wird es wieder abgebaut, Mutterboden wird aufgeschüttet und es werden Kräuter eingesät. Im nächsten Jahr wird dann Gras über das einmalige Projekt gewachsen sein. Doch während der Ausstellung will Lange „die Stadt wachrütteln, gut zu sein“. Inspiriert sei sie bereits.

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