Traarer Bauernmarkt lockt Tausende Besucher an

Es kommen so viele Neugierige, dass die historischen Traktoren draußenbleiben müssen. Klassisches Handwerk präsentiert.

Traarer Bauernmarkt lockt Tausende Besucher an
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Alle drei Jahre herrscht in Traar Ausnahmezustand. Wenn der Bauernmarkt seine Pforten öffnet, strömen die Menschen mit dem Auto, per Rad und zu Fuß auf den Traarer Festplatz. „Es sind jetzt schon einige Tausend Besucher hier“, sagt Walter Kienen, stellvertretender Vorsitzender des ausrichtenden Bürgervereins Traar, gegen Mittag. „Es gibt keinen Parkplatz mehr.“

Draußen bleiben müssen wegen Überfüllung auch einige der historischen Traktoren. Mit 13 Oldtimern setzt sich die Kolonne in Bewegung. Laut sind die Altertümchen — und sie miefen gewaltig. Ein polnischer Ursus von 1949 ist dabei, ein Deutz hat 64 Jahre auf dem Buckel. „Wir haben uns dem Erhalt der alten Landmaschinen verschrieben“, sagt Thomas Bruckhaus von den „Alt Treckerfreunde Glüh Vor 1987“ aus Vennikel. Fast jedes Wochenende zeigt er „von Mai bis Oktober“ seinen Bautz-Oldie (1960) auf einer Ausstellung.

Knapp 50 Aussteller präsentierten gestern ihre Waren auf dem Traarer Bauernmarkt, den die Ortsbauernschaft Traar und der Bürgerverein Traar zum siebten Mal organisierten. Sie wollen landwirtschaftliche Erzeugnisse zeigen, über Herstellungsabläufe informieren und den Menschen die Tiere näherbringen, so Walter Kienen.

In den Rahmen passt die rollende Waldschule der Kreisjägerschaft Wesel gut. Revierjagdmeister Konrad Niehues legt Wert auf „ganzheitliche Umweltbildung“. An die 80 Tierpräparate heimischer Wildtiere hat er mitgebracht. Hase, Igel und Fuchs lassen sich aus der Nähe betrachten, auch der seltene Kolkrabe ist mit von der Partie.

Zur Freude der jüngsten Besucher gibt es auch jede Menge lebende Tiere zu bestaunen. Der „Krefelder Geflügelzüchterverein 1879“ bewahrt Geflügelrassen vor dem Aussterben. Fünf Züchter zeigen zwölf ihrer reinrassigen Tiere, die nur diesen Sonntag im Käfig verbringen müssen. „Zuhause leben sie in großen Volieren“, sagt Vorsitzender Ulf Peter Wilde.

Unter dem Stichwort „Handwerk in Aktion“ erfahren Interessierte alles Wissenswerte über das Spinnen von Wolle, die Gewinnung von Honig, die Erzeugung von Obstsäften mit einer nostalgischen Saftpresse, die Herstellung von Sauerkraut oder das Arbeiten mit Holz und Filz. Neugierig drängeln sich die Besucher um den Falkner des Rheinischen Waldpädagogiums. Die Greifvögel lassen sich sogar streicheln. Zum Streichelzoo mutieren die Gehege mit Bauernziegen und alpinen Steinschafen der Traarer Klaus Dieter Pohl und Heike Dornhuysen.

Mit Dressurstückchen begeistert Verena Zittlau Jung und Alt. Ihr amerikanischer Minihengst Sugar und Sheltie-Hündin Mia haben jede Menge Ticks auf Lager. Die tierisch guten Freunde ernten an diesem goldenen Oktobertag viel Applaus.

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