Von Blechschäden und Gartenschnecken

Das Sommersingen des Mundartkreises des Bürgervereins Traar begann in diesem Jahr erst nach dem Abpfiff in Brasilien.

Von Blechschäden und Gartenschnecken
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. „Hoffentlich gibt es keine Verlängerung“, fleht Werner Chargé. Traditionell findet das „Suomersenge“ des Mundartkreises des Bürgervereins Traar am letzten Freitag vor den Sommerferien statt. Diesmal also an dem Abend, an dem Deutschland gegen Frankreich spielt. Wie nicht anders zu erwarten, ist das Zelt auf dem Traarer Rathausmarkt ziemlich leer.

Gerade einmal zwei Dutzend Gäste haben sich zum „Sommersingen“ eingefunden. Die Tischreihen sind liebevoll mit Sommerblumen geschmückt, an jedem Sitzplatz findet sich ein Noten- und Textheft — doch König Fußball bestimmt das Programm. Spontan hatte sich Werner Chargé entschlossen, seinen Fernseher im Zelt aufzustellen.

Dann die Erlösung: „Gott sei Dank, keine Verlängerung“ und mit einem „Noevend tesaame“ wechselt Chargé in die Mundart und beginnt mit dem Programm. Er drückt seine Hoffnung aus, dass noch ein paar „Lü“ kommen. Und tatsächlich trudeln nach und nach noch weitere Gäste ein.

Mit dem Lied „Pruumetaat“ machen die Krieewelsche Fente — das sind Dieter Brendgens und Walter Langer — mit Gesang und Gitarre Appetit auf die Sommerküche. Sie ermuntern die Anwesenden mitzusingen, doch der Chor schafft erst einmal nicht viel mehr als ein Pianissimo. Im Laufe des Abends soll sich das jedoch steigern — ebenso wie die Stimmung im Zelt.

Werner Chargé erzählt vom „Aanstrieke“, wie Trautchen ihren Maler beim Anstreichen des Hühnerstalls herumkommandiert und nervt. Ursula und Theo Versteegen sorgen mit ihren Stöckskes ebenfalls für viel Heiterkeit. Philosophisch wird Hilde Schmitz mit ihrem „Mer kann et suo on suo siehn“. Verschiedene Sichtweisen auf Schnecken im Garten oder Auffahrunfälle mit leichtem Blechschaden illustriert sie mit witzigen Gemälden auf Pappkarton.

Krieewelsche Gedanken um die „nöie Mobilität“ (Uschi Heynen und Annelie Voetter), Aldi Süd (Patrick Rive) und Impressionen von einem „Jrilloevend met de Nobber“ (Werner Chargé) sorgen für viel Schmunzeln und Lachen.

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