Von der Lust des närrischen Amtes

Das Kinderprinzenpaar in Verberg hat viele Termine in der Session zu bewältigen. Auf die Schule wirkt sich das aber nicht aus.

Von der Lust des närrischen Amtes
Foto: Dirk Jochmann

Verberg. Kurz vor 18 Uhr stoppt am Donnerstagabend auf der Friedrich-Ebert-Straße der Wagen von Michael Schubert. Er ist Geschäftsführer der Karnevalsgesellschaft (KG) Verberg und kommt gerade mit dem Kinderprinzenpaar seiner Gesellschaft aus Gelsenkirchen. Dort haben sie an einem Empfang der Ministerpräsidentin für die nordrhein-westfälischen Kinderprinzenpaare teilgenommen. Prinz Julian I. hält seiner Prinzessin Lena I. galant die Autotür auf, dann stürmen die beiden ins Haus und müssen erst einmal eine Limo trinken.

Sie erzählen begeistert von Hannelore Kraft und wie sie den Tag erlebt haben. Gegen elf Uhr sind sie von ihren Eltern zu Michael Schubert gebracht worden, dann mit ihm nach Gelsenkirchen gefahren und haben an dem Treffen teilgenommen. Lena berichtet: „Wir hatten eine persönliche Einladung. Zuerst gab es ein Buffet, dann stellten sich 27 Kinderprinzenpaare und mehrere Kölner Dreigestirne vor. Alle haben wir ein Foto mit der Ministerpräsidentin gemacht. Jeder bekam einen Orden mit Helau und Alaaf “.

Die Jugendarbeit ist ein Schwerpunkt der KG Verberg. Kinderprinzenpaare gibt es seit 1988. In diesem Jahr hat die KG ein wunderbar souveränes Paar. Die beiden 11-Jährigen lieben ihre Rolle und agieren gekonnt. Prinzessin Lena (Fuchs) stammt aus Verberg, geht aufs Gymnasium Fabritianum und „amtiert“ schon zwei Jahre als Jugend-Tanzmariechen. Klar, dass sie mal bei den Großen mitmachen möchte. „Und wenn alles klappt, dann werde ich, wenn ich groß bin, Krefelder Karnevalsprinzessin.“

Julian (Esters), ihr Mitstreiter, wohnt in Tönisvorst und besucht das dortige Michael-Ende-Gymnasium. Der begeisterte Schwimmer begleitet seinen Vater, der Präsident der KG Möschemännekes ist, auch schon mal zu Karnevalsveranstaltungen und zum Golfen. In der Schule hat er keine Schwierigkeiten und wird, genauso wie Lena, für die karnevalistischen Termine beurlaubt. „Für Morgen“, sagt er verschmitzt, „hat meine Lehrerin mir die Hausaufgaben geschenkt“.

Seit dem Ende der Sommerferien kennen sich die beiden. Da hatte Ralf Mühlenberg, der Vorsitzende der Verberger, das Einverständnis der Eltern. Immerhin haben die beiden rund 60 Auftritte in der kurzen Session zu absolvieren. Die Eltern sind als Prinzenfahrer ganz schön „auf Achse“.

Eines jedoch wollen beide noch nicht verraten: Was sie bei der Kinderkarnevalssitzung am 8. Februar im Pfarrheim St. Hubertus und bei der Karnevalsparty am 14. Februar im Saal der Pferderennbahn ihren „Untertanen“ zurufen werden. „Es wird eine Rede mit Gesang“, verrät Julian dann doch. Als wenig später der WZ-Fotograf kam, da schallte ihm ein gekonntes „Helau“ entgegen. Und er erhielt prompt eine Souvenirkarte mit dem galanten Schriftzug „Für Dirk“. Das ist wirklich souveräne Herrschaft.

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