Fachwerkhaus „Schmitz“ Tage des Kaffeehauses sind gezählt

An der Martinstraße sollen Wohnhäuser entstehen — dort wo das uralte Fachwerkhaus „Schmitz“ steht.

Fachwerkhaus „Schmitz“: Tage des Kaffeehauses sind gezählt
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Es sieht ganz so aus, als seien die letzten Tage für das Kaffeehaus „Schmitz“ an der Martinstraße gekommen. Das beliebte Restaurant samt dem schönen Biergarten mit den alten Bäumen ist so gut wie verkauft. Der neue mögliche Inhaber, ein Mönchengladbacher Architekt, will dort Häuser bauen. Damit würde, sollte die Stadt den Plänen zustimmen, eines der ältesten Fachwerkhäuser Krefelds, dessen gastronomische Tradition bis in das Jahr 1766 zurückreicht, dem Erdboden gleichgemacht.

Das Gebäude ist das Elternhaus einer Frau, die jetzt in Österreich lebt. „Sie trennt sich ungern von der Immobilie“, weiß die vermittelnde Maklerin. Aber Österreich sei von Krefeld weit entfernt. Mit einem Architekten aus Mönchengladbach sei der Kaufvertrag bereits geschlossen, die Urkunde beglaubigt, berichtet sie weiter. Es sei aber eine Beurkundung unter aufschiebenden Bedingungen, wie es heißt. „Die Dinge, die Baumfällungen und Abrissgenehmigung des Hauses betreffen, sind noch nicht endgültig geklärt. Da warten wir auf die Entscheidung der Stadt. Es kann auch sein, dass der neue Besitzer — je nach Entscheidung — vom Vertrag zurücktritt.

Besonders der von Di Gregorio neu gestaltete Biergarten lädt gerade zu den jetzt herrschenden Temperaturen zum gemütlichen Bier oder zum leckeren Essen ein. Er und sein Team richteten Feiern und Anlässe jeglicher Art aus — ob Betriebsfeste, Hochzeiten oder Beerdigungskaffees.

Sollte das Kaffeehaus „Schmitz“ nicht weiter bestehen, würde Krefeld um ein schönes Restaurant samt Biergarten ärmer. „Dann haben wir im Süden mit seinen 18 000 Einwohnern neben Stehpizzerien und Imbissstuben nur noch ein Restaurant am Lutherplatz. Es ist sehr schade“, sagt der Bürgervereins-Vorsitzende Bernd Albrecht. „Und die Bäume zu fällen, das finde ich einfach unmöglich.“

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