150 Jahre Kolpingfamilie in Uerdingen

Im Stadtteil hat der katholische Sozialverband Spuren hinterlassen. Am Sonntag gibt es einen Festgottesdienst in St. Peter.

Die Grundsteinlegung der Kolpinghäuser an der Kolpingstraße in Uerdingen im Jahr 1954.

Die Grundsteinlegung der Kolpinghäuser an der Kolpingstraße in Uerdingen im Jahr 1954.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. In den vergangenen 150 Jahren hat die Kolpingfamilie Uerdingen ihre Spuren hinterlassen. „Noch zu Lebzeiten Adolph Kolpings wurde 1864 unter Kaplan Schumacher die Kolpingfamilie Uerdingen als Gesellenverein gegründet“, weiß Erich Schoofs, der Vorsitzende des katholischen Sozialverbandes.

Ein Bild vom Richtfest der fertigen Gebäude.

Ein Bild vom Richtfest der fertigen Gebäude.

Foto: Dirk Jochmann

Ziel der Gemeinschaft war es einst, junge Wandergesellen von der Straße zu holen und ihnen ein Zuhause zu bieten. Getroffen hat man sich immer montags zu Bildungsveranstaltungen im damaligen Franziskanerkloster. „Während des Ersten Weltkrieges kam das Leben des Gesellenvereins zum Erliegen, nur noch zwei Mitglieder waren vor Ort“, berichtet Schoofs weiter.

150 Jahre Kolpingfamilie in Uerdingen
Foto: Dirk Jochmann

Mit der Zeit erwachte der Verein wieder zu neuem Leben. So wurde zum 90. Stiftungsbestehen 1954 der Grundstein zum Bau des Kolping-Jugendwohnheimes gelegt. Die Nachfrage junger Männer nach Wohnraum war so groß, dass bereits fünf Jahre später mit dem Bau eines zweiten Hauses begonnen wurde.

„Zum 100-jährigen Bestehen ist das Jugendwohnheim die Heimat von 140 junge Männer gewesen“, erinnert sich Schoofs. Doch die gesellschaftlichen Veränderungen forderten ein Umdenken in den Vereinsstrukturen: Die Gesellenhäuser waren nicht mehr rentabel zu bewirtschaften und die beiden Häuser wurden verkauft. „Die Gelder aus den Verkäufen flossen in den Verein, der bis zum heutigen Tage damit soziale Projekte in Uerdingen besonders im Bereich der Jugendarbeit unterstützt“, erklärt Verbandsreferentin Eva Museller.

Die Kolpingfamilie von Uerdingen besteht mittlerweile nur noch aus elf Herren, da der Verein auch heute noch ausschließlich Männern vorbehalten ist. „Aber bei den Treffen sind wir Frauen und die Familien immer dabei“, sagt Elisabeth Schoofs grinsend. Dreimal im Jahr treffen sich die Kolpingjünger zum Grillen oder zum gemeinsamen Kaffeetrinken. Werte wie Familie, Gemeinschaft und soziale Verantwortung werden von den Mitgliedern und ihren Angehörigen gelebt. „Die Kolpingfamilie ist in Uerdingen sehr stark eingebunden und auch bekannt, doch leider sind die Mitglieder alle über 60 und wir würden uns sehr über junge Familien freuen, die sie unterstützten möchten“, hofft Museller.

Am Sonntag begeht die Kolpingfamilie das 150-Jährige mit einem Festgottesdienst um 11.15 Uhr in der Uerdinger Pfarrkirche St. Peter. Danach wird beim Uerdinger Ruderclub gefeiert.

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