Karnevalisten weichen der Abrissbirne

Das Projekt Rheinblick zwingt Uerdinger Minister sich eine neue Bleibe zu suchen.

Karnevalisten weichen der Abrissbirne
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Noch läuft der Mietvertrag für das Haus am Zollhof, das die Vereinigung Uerdinger Minister im Karneval bereits seit über zwölf Jahren nutzt. Doch im Zuge des Projekts Rheinblick wird der Mietvertrag Mitte des kommenden Jahres auslaufen und das Gebäude unter der Abrissbirne fallen.

So wurde es Helmut Mauersberger, dem ersten Vorsitzenden des Vereins, von der Hafen Krefeld GmbH & Co. KG mitgeteilt. „Das ist natürlich nicht in unserem Sinne. Wir haben in der Vergangenheit oft versucht, das Gebäude käuflich zu erwerben, aber das war durch komplizierte Eigentümerverhältnisse leider nicht möglich“, so Mauersberger.

Der Verein hatte das Haus im Jahr 2002 bezogen und über mehrere Jahre hinweg aufwendig renoviert. Die Kosten hierfür trugen die Karnevalisten selbst. Seither fanden dort viele Sitzungen, Feiern und andere Vereinsaktivitäten statt. „Wir hatten immer gehofft, dass das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt wird, aber die Politik hat leider anders entschieden. Vielleicht auch um die Investoren nicht zu verärgern“, erinnert sich Mauersberger. „Es tut schon weh, dass so ein schönes Gebäude abgerissen wird. Das ist ein richtiges Schmuckstück mit einmaligem Ausblick auf den Rhein“, klagt der Karnevalist.

Nun jedoch muss der Verein sich damit abfinden, dass bald ein Umzug ansteht. „Wir bleiben auf jeden Fall in Uerdingen. Das ist uns wichtig.“

Die Planungen hierfür seien schon recht weit fortgeschritten: „So wie es aussieht, wird der Stammsitz nicht allzu weit verlegt. Wir sind optimistisch, dass das alles soweit funktioniert“, so der Vorsitzende. Es gebe auch schon einen Vorvertrag für ein neues Objekt — wo genau, will Mauersberger aber nicht sagen, da noch nichts in „trockenen Tüchern“ sei.

Neben dem Ärger über den erzwungenen Umzug sieht Mauersberger aber auch eine Chance im Projekt Rheinblick: „Wenn die Umsetzung stimmt, kann das auch ein Anziehungspunkt für Uerdingen werden.“

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