"Rheinblick": Bedenken gegen Wohnungspläne

DGB, CDU-OB-Kandidat und IHK wollen Chemiestandort schützen.

Krefeld. Große Bedenken gegen den Bebauungsplan Rheinblick (B-Plan 772) äußern in zwei Stellungnahmen DGB-Chef Ralf Köpke und CDU-OB-Kandidat Peter Vermeulen sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Porschen. Der Plan gefährde die weitere Entwicklung Krefelds als Wirtschaftsstandort. „Es muss alles getan werden, den Chemiepark weiter attraktiv zu machen und zu halten“, sagen Köpke und Vermeulen im Schulterschluss.

Die Textilindustrie sei in den letzten Jahrzehnten weggebrochen, die Stahlindustrie schrumpfe und der Chemiestandort verändere sich immer schneller. Für eine positive Entwicklung des Chemieparks sei der Betreiber deshalb auf eine gute Rheinanbindung angewiesen. Verladeaktivitäten auf Rheinschiffe dürften durch die geplante Wohnbebauung keine weiteren Auflagen erhalten. Im Gegenteil: Die Verlademöglichkeiten müssten erweitert werden.

Die Pläne für Rheinblick offenbarten mit Blick auf den Entwurf eines neuen Landesentwicklungsplanes (LEP) noch ein weiteres Problem. Krefeld werden darin als landesbedeutsamer Hafen eingestuft; das derzeit brachliegende Gelände am Rheinufer sei Teil des Hafens. „Mit der Verabschiedung des B-Plan 772 würde eine Entwicklung beschlossen, die nach dem neuen LEP deutlich unerwünscht ist“, betonen Köpke und Vermeulen. Gemeint ist damit die Nähe neuer Wohnbebauung zu landesbedeutsamen Häfen. Deren Nutzung könnte durch höhere Ansprüche an Lärmimmissionen eingeschränkt werden.

„Die Belange von Wohnen und Arbeiten müssen in Uerdingen unter einen Hut gebracht werden“, führt Porschen an. Köpke und Vermeulen sprechen sich deshalb ebenso wie er für eine alternative Planung aus.

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