Rock ’n’ Roll Club-Turnier: Schnelle Schritte, spektakuläre Akrobatik

Rund 80 Tanzpaare maßen sich am Wochenende beim Turnier des Rock ’n’ Roll Clubs „Number One“.

Uerdingen. Fetzige Musik und lauter Applaus schallen aus der Sporthalle des Berufskollegs Uerdingen. Wer einen Blick in die geschmückte Halle wagt, wird in eine andere Zeit entführt: Bunte Petticoats, Clubjacken und Frauen, die lässig durch die Luft gewirbelt werden. Schnelle Schrittkombinationen und jede Menge Lebensfreude erfüllen den Saal beim alljährlichen SinterClaas Cup des Krefelder Rock ’n’ Roll Clubs „Number One“.

„Es treten in diesem Jahr Turniersportler und Breitensportler im Rock ’n’ Roll und Boogie Woogie an, beide allerdings am gleichen Tag, da die Stadt unseren zweiten Turniertag am Sonntag abgesagt hat“, sagt Samuel Cassier, zweiter Vorsitzender des „Number-One“. So wurde aus dem Turnierwochenende ein Turniertag, dennoch ließen sich die rund 80 Tanzpaare, die aus ganz Deutschland und dem benachbarten Belgien angereist sind, ihren Spaß am Tanzen nicht nehmen. Die jüngsten Teilnehmer sind erst sechs Jahre alt und dürfen deshalb in ihren Darbietungen noch keine Salti und Sprünge zeigen.

Sensationell wird es bei der Endrunde der A-Klasse, die mit Salti und Hebefiguren akrobatische Höchstleistungen zeigten: „Das macht den Rock ’n’ Roll so spannend und spektakulär“, schwärmt Cassier. Doch auch der Boogie Woogie erweist sich als wahrer Publikumsmagnet: „Boogie ist ein intelligenter Tanz bei dem die Schritte spontan auf Musik und Vocals abgestimmt werden müssen“, erklärt erster Vorsitzender Hermann Koenen. Getanzt wird beim Boogie zu Blues und Swing und auch das Publikum kann bei den flotten Melodien und der nostalgischen Stimmung die Füße kaum still halten.

Dennoch geriet der Boogie in den vergangenen Jahren immer mehr in Vergessenheit: „Wir wollen den Boogie Woogie wiederbeleben“, sagt Cassier. Der Tanz entstand in den 20er Jahren in den USA. Dort wurde in den Musikkneipen zur Swingmusik ein Paartanz kreiert, der ohne feste Schrittfolgen durch die Improvisation der Tänzer lebte. In den 30er Jahren gelang der Gesellschaftstanz dann nach Europa und stieß auf Begeisterung. Da sie mehr Akrobatik und Athletik von den Tänzern verlangen, dominieren aber Rock ’n’ Roll-Tuniere. „Es gibt zahlreiche Boogiepartys mit vielen Teilnehmern, aber vor Turnieren schrecken die Tanzpaare zurück, weil die Ansprüche sehr gestiegen sind“, erzählt Cassier.

Der SinterClaas Cup ist allerdings kein reguläres Turnier, sondern eine Turniershow. Cassier erklärt, dass parallel in Karlsruhe das World-Masters-Turnier stattfindet, weswegen er umso zufriedener ist, dass die Resonanz für die Krefelder Veranstaltung dennoch so groß ist.

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