Visionen für die Stadt am Rhein

Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski mahnt vor allem den Beginn des Projekts Rheinblick an.

Krefeld-Uerdingen. Alt-Kanzler Helmut Schmidt sagte einst: "Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen." Der Uerdinger Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski sieht das anders: "Wer Visionen hat, hat auch Ziele und kann darauf hinarbeiten." Sein Bestreben ist es, neue Wege in die Stadtteilmitte, zu Markt und Niederstraße, auszuweisen. Der Grund: "Wir müssen die Geschäftsleute in unserem Mittelzentrum halten, die Kaufkraft binden und den Stadtteil stärken."

"Wir haben mit der Rheinnähe eine besondere Stellung inne", sagt Jakubowski. "Krefeld vergisst das." So sei ein vorhandenes Stadtteilkonzept nie umgesetzt worden.

Wie ein neuer Weg mit Erholungscharakter und Freizeitwert für Fußgänger und Fahrradfahrer in den "schönen Ortskern" hinein verlaufen könnte, darüber hat sich Jakubowski längst Gedanken gemacht. Die Traversale beginnt für ihn Am Heesbusch mit dem Waldsee, quert die Bundesstraße 509 und führt weiter zum Wassersportzentrum Elfrather See. Von dort geht es zurück über die Parkstraße zum Stadtpark, einem weiteren Punkt mit Aufenthaltsqualität.

"Für die nördliche Hälfte des alten Babcock-Geländes - zwischen Park- und Hochstadenstraße - interessiert sich ein Investor", berichtet Jakubowski. "Er stellt sich vor, dort 60 Häuser inmitten von viel Grün zu bauen." Für die Bewohner aus dem Uerdinger Norden biete der Tunneldurchstich den direkten Weg in die Stadt zum Einkaufen und an den Rhein.

Nicht zuletzt führe diese Grünverbindung auch am geplanten Brauhaus im alten Uerdinger Bahnhof vorbei, schwenke über die Hohenbudberger Straße nach Dujardin mit seinem Biergarten und an den Rhein.

Am Fluss, in so genannter 1-A-Lage, ist Uerdingen mit Bau und Erhöhung des Rheindamms, beziehungsweise der Uerdinger Rhein-Promenade, bei der Bezirksregierung gerade auf der Prioritätenliste nach hinten gerutscht. "Sowohl die Vertreter der Verwaltung als auch die Politiker aller Parteien im Regionalrat sind in der Pflicht, bei der Bezirksregierung Druck machen", sagt Jakubowski.

"Wir müssen in diesem Bereich nach vorne kommen und endlich beginnen, sonst bekommen wir keine Investoren für das Projekt Rheinblick." Außerdem müssten die Eigentümer wissen, wie die Erschließung verlaufe.

Bereits vor ziemlich genau sieben Jahren warb die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG) mit dem "Rheinblick Krefeld" und der Neugestaltung von 650 Metern Rheinufer. Das engere Projektgebiet umfasst den prägnanten Uferstreifen mit vier individuellen Rheinblick-Grundstücken. Im Süden gibt es mit dem Rheintor einen nahtlosen Übergang zum historischen Stadtkern von Uerdingen, im Westen liegen eine Bahntrasse und nicht mehr benötigte Güterbahnhofflächen, im Norden schließt sich das Bayer-Gelände an.

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