Diskussion ums alte Uerdinger Rathaus: Die Insterburger wollen bleiben

Die Kreisgemeinschaft hat der Stadt angeboten, das Gebäude zu kaufen — Entscheidung steht noch aus.

Krefeld. Die Kreisgemeinschaft Insterburg Stadt und Land will nicht umziehen. Wie berichtet, sucht der Uerdinger Heimatbund ein neues Dach über dem Kopf und hat ein Auge auf das alte Rathaus am historischen Marktplatz geworfen. Grund dafür ist, dass der Brempter Hof an der Alten Krefelder Straße verkauft werden muss, weil die Stadt als Eigentümer die Sanierung nicht bezahlen kann.

Der Vorschlag des Heimatbundes alarmiert den Vorstand der Insterburger. Die Kreisgemeinschaft betreibt im alten Rathaus bereits seit 1979 ein Heimatmuseum zur Geschichte der ehemaligen Stadt Insterburg. „Wir sind von der Idee überhaupt nicht begeistert“, sagt Reiner Buslaps, der erste Vorsitzende der Kreisgemeinschaft Insterburg. Vor allem, weil der Vorstand bereits seit 2010 versuche, den Pachtvertrag zu verlängern. Dieser läuft im Frühjahr 2013 aus. „Wir hängen in der Luft“, erklärt Buslaps. Seit zwei Jahren warte man nun auf eine Entscheidung der Stadt. „Uns gegenüber ist auch angedeutet worden, dass die Möglichkeit besteht, das Haus zu kaufen.“ Das Geld würde die Stiftung bereitstellen. „Wir haben nicht über Preise gesprochen, aber haben klar gemacht, dass wir in der Lage und bereit dazu wären, das Haus zu kaufen“, sagt Klaus Pundschus, der Vorsitzende der Stiftung Insterburg.

„Wir würden das Haus auch für die Uerdinger erhalten und uns darum kümmern, wie wir es die vergangenen Jahre bereits gemacht haben“, sagt Margret Matuschik, die Leiterin der Geschäftsstelle.

Dass der Heimatbund gern in das Rathaus einziehen würde, finden die Insterburger nachvollziehbar. „Ich kann das schon verstehen. Es ist aber nicht einzusehen, dass wir ein Gebäude räumen sollen, weil der Heimatbund umziehen muss“, sagt Pundschus. Hinzu käme auch, dass sich die Kreisgemeinschaft um die Bausubstanz und die Innenräume gekümmert hätte. „Der Vorschlag, an den Insterburger Platz zu ziehen, ist keine Alternative, da gibt es nur Wohnhäuser. Wir sind seit vielen Jahren hier und haben viel Arbeit in die Räume investiert“, sagt Buslaps. Nicht nur mit dem Haus, sondern mit der ganzen Stadt fühlt sich die Kreisgemeinschaft aufgrund der Patenschaft (siehe Kasten) verbunden. „Es gibt hier viele Menschen, die ihre Geschichte bis nach Ostpreußen nachvollziehen können.“

Außerdem wolle die Kreisgemeinschaft mit dem kulturellen Angebot auch etwas an die Krefelder zurückgeben. „Die Erfahrung beim Nikolausmarkt hat gezeigt, dass die Resonanz groß ist. Es gibt viele Leute, die aus dem Umkreis hierher kommen. Indem wir dieses kulturelle Angebot machen, bereichern wir die Stadt“, sagt Matuschik.

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