Deichbau: Außen hui, innen pfui

Am Rhein soll’s schön werden. Doch die Landseite bereitet Sorgen.

Krefeld. Wer im Jahr 2015 mit dem Boot an Uerdingen vorbei schippert, soll auf die grüne Seite Krefelds blicken. Der Rheindeich wird komplett erneuert. „Dabei geht es nicht nur um Hochwasserschutz, sondern auch um Aufenthaltsqualität“, sagt Doris Törkel vom Fachbereich Grünflächen. Sie sieht den Deich als „grüne Visitenkarte inmitten einer Industrielandschaft“.

Das Problem: Die Sanierung endet an der Promenade, die mit kleinen Plätzen, einer verklinkerten Brüstung und einem Lichtband aufgehübscht wird. Doch dahinter liegt nach wie vor der in die Jahre gekommene Park, dessen Umgestaltung nicht im Deichbau enthalten ist.

Um auch dort eine bessere Aufenthaltsqualität zu schaffen, haben alle Fraktionen der Bezirksvertretung Uerdingen einen gemeinsamen Antrag gestellt: Sie fordern für 2014 im Haushalt 35 000 Euro an Planungskosten. Die Baukosten von 200 000 Euro sollen von 2016 auf 2015 vorgezogen werden. „Alles andere wäre knapp vor Schilda“, sagt SPD-Ratsherr Jürgen Hengst. Er fürchtet, dass am Ende zum Fluss hin alles hui ist — und dahinter alles pfui. „Das Uerdinger Rheinufer ist die Schauseite der Stadt Krefeld“, bekräftigt sein CDU-Kollege Elmar Jakubowski.

Für Törkel ist der Antrag eine „Steilvorlage“, wie sie offen zugibt. Sie möchte die Gestaltung der Parkanlagen gern „nahtlos anschließen“ und somit Land- und Wasserseite verbinden: „Das Uerdinger Rheinufer ist der einzige Berührungspunkt der Stadt Krefeld mit dem Fluss.“

Beauftragt mit der Planung der Deichsanierung ist Henjörg Hahn vom Ingenieuerbüro Hahn Bender in Wesel. Er soll auf 600 Metern Länge eine Spundwand zum Wasser hin errichten, die begrünt wird. Der Weg auf der Deichkrone wird 3,50 Meter breit sein, mit platzartigen Aussparungen. Die Gesamtkosten liegen geschätzt bei 3,13 Millionen Euro.

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