Nikolaus Sinter Klaas ist ein bisschen nervös

Petro Janssen ist der neue Venloer Nikolaus, der Uerdingen besucht.

Nikolaus: Sinter Klaas ist ein bisschen nervös
Foto: Petro Janssen

Krefeld. Petro Janssen wird nicht ins kalte Wasser geworfen. Und das hat nichts damit zu tun, dass er als Sinter Klaas in diesem Jahr zu Fuß ins Uerdinger Zentrum kommt statt mit dem Boot anzulegen. Sondern damit, dass der 55-Jährige in den vergangenen Jahren bei den Besuchen des bisherigen Venloer Nikolaus in der Rheinstadt dabei war.

Denn der Venloer ist seit 1999 Mitglied der Stichting Comité Kinderfeesten Venlo, dem Verein, der die Stippvisiten des Heiligen aus der niederländischen Partnerstadt mitorganisiert. Und so gehörte Janssen schon eine Weile zum Begleit-Tross von Albert Peulen, der zehn Jahre lang das Kostüm zur Freude tausender Kinder überzog. Am kommenden Sonntag wird sich nun Petro Janssen als Heiliger Mann verkleiden, um nach Uerdingen zu kommen.

Der zweifache Vater — seine Töchter sind 23 und 24 Jahre alt — freut sich ganz besonders auf die Mädchen und Jungen, die ihn in Uerdingen willkommen heißen werden. „Ich bin ein bisschen aufgeregt, aber nicht schlimm nervös“, formuliert der Niederländer seine Gefühle mit Blick auf seinen anstehenden kurzen Auslandsaufenthalt.

Seit Mitte November ist der gebürtige Maastrichter in Venlo und Umgebung unterwegs, um Kinderaugen zum Strahlen zu bringen. In den Niederlanden ist die Zeit vor dem Nikolausabend die Zeit der Wünsche, des Sehnens und der Geschenke. „Bei uns ist, solange die Kinder klein sind, dieses Fest für sie wichtiger als Weihnachten“, sagt der 55-Jährige, der Albert Peulen schon vor drei Jahren versprochen hatte, seine Aufgabe zu übernehmen, wenn er krank würde oder aufhören wolle. „Natürlich nicht, ohne mit meiner Frau darüber zu sprechen, die sagte, das sei die schönste Rolle, die man sich denken könne.“

Ganz kurz konnte der begeisterte Amateurschauspieler 2012 auch schon einmal eine Ahnung davon bekommen, wie die näher rückende Zeit mit Vollbart und schlohweißer Perücke sein würde. Da war Peulen nämlich kurz vor einem wichtigen Termin krank geworden.

Wie lange er mit den in den Niederlanden typischen Begleitern des Sinter Klaas, den Zwarte Pieten, gemeinsam unterwegs sein wird, weiß Janssen noch nicht. „Sagen wir doch auch fürs Erste für zehn Jahre, dann bin ich 65, und dann schauen wir noch mal“, sagt Janssen, der 36 Jahre bei einer Tageszeitung für den Vertrieb verantwortlich war, aber seit Mai arbeitslos ist. Sein schönstes Geschenk wäre damit klar. „Ich bin in Gesprächen und hoffe, im Frühjahr wieder in Anstellung zu sein.“ ok

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