WZ-Mobil am alten Uerdinger Rathaus: „Heimatbund soll in der Heimat bleiben“

Der Verkauf des Brempter Hofs löst Diskussionen in Uerdingen aus.

Krefeld. Am WZ-Mobil wird hitzig diskutiert. Heimatbund und die Kreisgemeinschaft Insterburg Stadt und Land stehen sich gegenüber. Einige Mitglieder des Heimatbundes würden nach Verkauf des Brempter Hofs gerne ins alte Rathaus ziehen. Die Insterburger Kreisgemeinschaft hat dort allerdings bereits seit 1979 ihre Geschäftsstelle.

Eva Pötters findet, dass der Heimatbund in das Gebäude ziehen soll. „Der Heimatbund sollte in der Heimat bleiben“, meint sie. „Das alte Rathaus wäre mir sehr recht.“ Auch Lambert-Max Dick und seine Frau Mathilde Dick sehen im alten Rathaus eine Alternative. „Der Heimatbund soll zentral in der Stadt sein“, sagt Lambert Max Dick.“

Johanne van der Boom hofft trotzdem, dass der Heimatbund im alten Gebäude bleiben kann. „Wo soll sonst der Ostermarkt stattfinden?“, fragt sie. Auch um den Brempter Hof täte es ihr leid: „Wenn der verkauft wird, geht wieder eine Rarität verloren. So schöne alte Gebäude müssen erhalten werden.“ Heimatbund und Brempter Hof gehören zusammen, findet sie. „Der Brempter Hof ist ein altes Wahrzeichen, der ist schon so lange da, wie ich Uerdingen überhaupt kenne.“

Wilfried Dörnemann rät dem Heimatbund ab, in das alte Rathaus zu ziehen. „Das wird dann in drei Jahren eh wieder verkauft“, vermutet er. „Falls der Bund umziehen will, wäre das sehr schlecht für die Insterburger“, mahnt er. „Aber in erster Linie geht es um Uerdingen und um den Uerdinger Heimatbund. Die werden ja zuerst verscheucht.“

Jürgen Pantel ist gegen diese Pläne. Er sei „enttäuscht“, dass der Heimatbund sein Domizil „ausgerechnet ins alte Rathaus verlegen will“. „Es wäre sehr unfair, uns nach so vielen Jahren hier rauszudrängen“, meint er. Die Kreisgemeinschaft habe ihre Bleibe „mit viel Liebe, Mühe und Kosten“ gepflegt und dort sogar ein kleines Museum eingerichtet.

„Der Heimatbund sucht nur ein neues Dach. Es ist nicht der Wunsch, die Insterburger dort raus zu bekommen“, sagt Dieter Rehbein.

„Die Insterburger Patenschaft ist eine Institution in Krefeld. Ich stamme selbst aus Ostpreußen, meine Heimat ist seit 1953 Krefeld. Das Kulturerbe muss erhalten bleiben“, sagt Wolfgang Heimbucher. „Die Stadt muss sich da was einfallen lassen, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Patenschaft einfach so beendet. Das ist auch wichtig für die Nachkommen, es ist ein Teil ihrer Geschichte“, sagt Helga Heimbucher.

„Im Grunde ist das einfach eine Schande für alle Gebäude. Seit mehr als 15 Jahren ist der Brempter Hof marode, aber es ist einfach nichts gemacht worden“, sagt Waltraud Mertenschlede. „Dabei war das Geld da, Uerdingen kommt nur einfach immer zu kurz.“

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