Unterbringung Ab Januar Flüchtlingshallen in Traar und Hüls

300 Menschen können in den Traglufthallen unterkommen. Mehrere Unterkünfte sollen auch an der Emil-Schäfer-Straße entstehen.

Krefeld. Wie dringend Lösungen für die Unterbringung der derzeit rund 2820 Flüchtlinge in Krefeld gefunden werden müssen, zeigte am Donnerstag ein direkter Blick auf den Von-der-Leyen-Platz. Dort hatte eine 25-köpfige Familie aus Syrien ihre in Müllsäcken verpackten Sachen abgestellt und hoffte darauf in den Räumlichkeiten auf die Zuweisung einer Wohnung. Solche Situationen spielen sich nach Aussage von Sozialamtsleiter Wolfram Gottschalk fast täglich im Rathaus ab. „An Spitzentagen kommen bis zu 50 Menschen“, erklärte Gottschalk Donnerstag auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des Flüchtlingskoordinators Hansgeorg Rehbein.

2820 Flüchtlinge leben derzeit in Krefeld. 470 von ihnen sind in Turnhallen, 910 in Sammelunterkünften untergebracht. Hinzu kommen 1220 Menschen, die in Wohnungen leben. „Bis zum Ende des Jahres erwarten wir noch zwischen 400 und 500 weitere Menschen, die wir unterbringen müssen“, sagt Gottschalk.

Viel weiter können die Verantwortlichen bei der Stadt derzeit nicht denken. „Wir leben von der Hand in den Mund“, sagt der Sozialamtsleiter. Doch die Kapazitäten gehen zuneige, deswegen müssen neue Lösungen her. Bereits vor Weihnachten sollen deshalb die Räumlichkeiten der ehemaligen Fabrik Hellenthal an der Oppumer Straße hergerichtet sein. Rund 100 Menschen sollen dort untergebracht werden.

Jeweils 150 Menschen sollen ab Mitte Januar in zwei Traglufthallen auf dem Festplatz Traar (WZ berichtete) und der Sportanlage Reepenweg in Hüls leben, erklärt Planungsdezernent Martin Linne. „Wir haben die beiden Traglufthallen für jeweils 24 Monate gemietet. Sie haben einen Grundriss von 36 Mal 36 Meter“, so Linne. Die Kosten für die Unterkünfte betragen monatlich pro Person 200 Euro und belaufen sich damit bei voller Auslastung auf 720 000 Euro.

An beiden Standorten steht noch die Prüfung auf Kampfmittel durch den Kampfmittelräumdienst aus.

Renoviert werden soll bis Mitte 2016 das ehemalige Kasernengelände an der Emil-Schäfer-Straße. „Dort sollen auf dem vorhandenen Fundament mehrere Mobilbauheime in Holzbauweise entstehen“, so Linne.

Weiterhin eine Rolle in den Plänen spielt das nordwestliche Gelände der ehemaligen Kaserne an der Kempener Allee. „Dabei wird auch geprüft, ob die alte Sporthalle auf dem Gelände erhalten werden kann“, so Dezernent Martin Linne.

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