Elfrather Ängste: „Bald ist der Stadtteil tot“

Bei einem Rundgang mit Martin Linne äußerten Anwohner ihre Befürchtungen.

Krefeld. Die Elfrather fürchten um das Weiterbestehen ihres Stadtteils. Das wurde jetzt bei einem von Christoph Aretz (SPD) initiierten Rundgang durch den Stadtteil mit Planungsdezernent Martin Linne deutlich, an dem rund 20 Anwohner teilnahmen.

Die Sorge der Anwohner: Der Stadtteil stirbt aus. Schuld daran sei die „Sackgassenlage“ des Stadtteils zwischen Autobahn, Zubringer, Werner-Voss und Rather Straße. So führe die „gefangene“ Lage des Stadtteils dazu, dass sich Einzelhändler aus Elfrath zurückziehen, weshalb wiederum mehr Bewohner aus dem Stadtteil abwanderten. In verschiedenen Gebieten von Elfrath muss die städtische Wohnstätte bereits Leerstände von rund 18 Prozent verzeichnen.

Diese Probleme könnten sich mit dem geplanten sechsspurigen Ausbau der benachbarten A 57 noch verstärken, befürchtet Christoph Aretz. „Mit dem Ausbau wird das Dilemma zementiert. Der Stadtteil wird mit dem Aussterben der heutigen Bewohner bald tot sein.“

Im Verlauf der Tour macht Aretz den Dezernenten zudem auf eine Reihe von Verkehrs-Problemen aufmerksam. „Wir brauchen an der Kreuzung Alte Rather Straße/Neuhofsweg dringend einen Zebrastreifen für die Kita-Kinder.“ Auch an der Straßenbahnhaltestelle Neukirchener Straße müsse über sichere Querungsmöglichkeiten nachgedacht werden, meint der Ratsherr, der sich vorrangig um Probleme im Norden der Stadt kümmert.

Wichtig sei deshalb, dass Elfrath nicht ganz vergessen werde. Die schummrige Unterführung unter dem Ring nach Gartenstadt habe er als „mentale Bremse“ erlebt. Auch hier könne mit geringen Mitteln viel erreicht werden. Das betreffe auch die Brücke über den Europaring.

Im Anschluss an die Führung machte Martin Linne deutlich, dass „ Elfrath einen sehr positiven Eindruck“ mache — unabhängig von den Problemen im Stadtteil. Der öffentliche Raum sei gut und gepflegt. „Es gibt viele kleinteilige Probleme, wie abgesackte Gehwegplatten, die sich aber ohne großen Aufwand beseitigen lassen.“

Die Anbindung an die benachbarte Gartenstadt unter und über den Autobahnzubringer oder eine Straßenverbindung dorthin, aber auch der Lärmschutz entlang des Europaringes seien sehr kostspielige Projekte. Zu ihnen will sich der Dezernent vorläufig nicht positionieren.

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