Elfrather Familie: Ein doppelter Neustart weit der Heimat

Die Krefelder Andreas und Klaudia Butz haben sich einen Traum erfüllt: Sie führen ein Hotel in Bad Pyrmont.

Krefeld. Die Krefelder Andreas und Klaudia Butz haben sich einen Traum erfüllt und sind unter die Hoteliers gegangen. „Das mit den Bussen war von Anfang an kein guter Plan“, erinnern sie sich. Trotzdem setzten sie ihn zunächst in die Tat um. Aber schon bald erkannten sie „So ein Quatsch! Was wollen wir eigentlich mit einem Busunternehmen?“

Also beendeten Andreas und Klaudia Butz dieses Intermezzo auf dem Weg in die Selbstständigkeit und ihre eigentliche Mission begann. Der Reiseverkehrskaufmann und die Werbekauffrau machten sich auf die Suche nach einer geeigneten Immobilie, um ihr neues Leben als Hoteliers zu starten. Die beiden Krefelder, sie wohnten damals in Elfrath, suchten bundesweit — von den Bergen bis zur Küste. Fündig wurden sie schließlich auf einer Insel: Usedom.

„Eine kleine Villa am Strand“, erinnert sich Andreas Butz, „ein Traumobjekt.“ Auch weil der Besitzer es gerade erst zu einem Hotel habe umbauen lassen: „Das war schlüsselfertig, alles tipptopp, wir mussten es nur noch pachten.“

Die beiden Pächter entschieden sich für den Namen Classic Flair Hotel und eröffneten im Dezember 2001. Das Hotel hatte 23 Zimmer, außerdem gehörten sieben Ferienwohnungen zu dem Komplex. Schon ein Jahr später sei es „richtig rund gelaufen“.

Andreas Butz begründet ihren Erfolg so: „Unsere Philosophie lautet — Software ist wichtiger als Hardware.“ Damit meint er, dass der Service mehr zählt als die Ausstattung: „Wenn die Gäste merken, dass man sie wirklich wertschätzt, braucht man keinen Pool oder eine dritte Sauna.“

Unabdingbar aber ist für die meisten Gäste Ruhe. Mit der allerdings war es knapp sieben Jahre nach der Eröffnung des Classic Flair vorbei. „In der Nähe wurde ein neues Hotel gebaut, vorher ein altes Gebäude abgerissen. Und das war einfach zu laut — bei uns haben die Teller vibriert.“

Die Erkenntnis, dass man ein derartiges Defizit auch nicht durch guten Service kompensieren kann, sei relativ schnell gekommen: „Also haben wir Nägel mit Köpfen gemacht und uns nach einem neuen Hotel umgeschaut.“ Fündig wurden Andreas und Klaudia Butz in Bad Pyrmont, sie eröffneten im Januar 2009 — ähnliche Größe, gleicher Name: Classic Flair. Es sei keinesfalls frustrierend gewesen, wieder von vorne anzufangen, betont Klaudia Butz: „Das war eine Herausforderung. Wir haben die Ärmel hochgekrempelt und losgelegt.“ Und zur Not würden sie auch noch „einen dritten Neustart hinlegen“, ergänzt sie. Der allerdings stehe derzeit nicht an.

Das bedeutet für die beiden Hoteliers natürlich Arbeit, auch an Weihnachten musste das Ehepaar ran. Zumal der 47- und die 42-Jährige sich auch noch um ihre beiden Söhne Cedric (9) und Florin (2) kümmern müssen. Und so war die Verwandtschaft aus Krefeld, die ihren Besuch für die Feiertage angekündigt hatte, hoch willkommen: „Die können hier immer umsonst wohnen“, sagt Klaudia Butz und lacht, „aber das müssen sie auch abarbeiten.“

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