Mit schlauen Ideen gegen den Klimawandel

Gerhard Fabritz gründete die Synco GmbH, über die er seine Erfindungen verkauft. 260 Patente hat er bereits angemeldet.

Gartenstadt. Die Menschheit wird in Zukunft mit zwei Problemen zu kämpfen haben: dem Klimawandel und knapper werdenden Ressourcen. In den Industrienationen kommt noch der demographische Wandel hinzu. Es gibt immer mehr alte pflegebedürftige Menschen. "Wir müssen umdenken und neue Strategien entwickeln, um unseren Wohlstand zu sichern", sagt Gerhard Fabritz.

Der 71-jährige Krefelder tut genau das: "Ich versuche, mit meinen Möglichkeiten etwas zu verändern." Vor 35 Jahren gründete er die Synco GmbH, mit der er innovative Ideen verkauft. Er hat bereits rund 260 Patente, Marken, Gebrauchs- und Geschmacksmuster angemeldet - darunter Geohumus, ein wasserspeicherndes Granulat, das mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.

Synco steht für Synergie Consulting. "Synergien zu schaffen bedeutet: Das Beste aus verschiedenen Bereichen zu etwas Neuem verbinden", sagt der Erfinder, der so gar nicht genannt werden will. Der Grund: "Erfinder werden oft als Bastler, Tüftler, Spinner dargestellt. Das bin ich nicht. Ich mache das ganz professionell und ziehe deshalb den englischen Begriff Inventor vor."

Aber wie wird man Inventor? "Man muss neugierig sein und Sachen hinterfragen", sagt Fabritz, der auch als Innovationsberater für die Technische Universität München arbeitet. "Wenn die Neugier versiegt, dann ist das Leben verloren." Er ist ein Autodidakt, liest sich in Dinge ein und bringt sie sich selbst bei. Und er arbeitet mit Experten zusammen, zum Beispiel mit Thomas Bock, Professor für Automatisierung und Robotik im Bauwesen an der TU München und an der Universität Tokio.

Zusammen mit Bock hat Fabritz die "wwwUmweltstiftung" gegründet. Die drei W’s stehen für "Wasser, Wüste, Welt". "Unser Ziel ist es, dem Klimawandel zu begegnen", sagt er. "Wir wollen die Vielzahl der vorhandenen Neuheiten ordnen und Möglichkeiten schaffen, umweltfreundliche, energie- und wassersparende Produkte zu erforschen und zu entwickeln." Am 3. Oktober veranstaltet die Stiftung ein Chorkonzert in der Alten Kirche. Hier wird auch Fabritz’ "Schlussgesang" aus dem Musical "Unser Blauer Planet" uraufgeführt, das er gemeinsam mit Juri Dadiani komponiert hat. Er selbst ist Sänger im Uerdinger Gesangsverein.

Fabritz’ neuester Streich ist der Skorpion Pflegeroboter. Er soll die Pflegekräfte bei ihrer zum Teil schweren körperlichen Arbeit entlasten. Er könnte die Patienten waschen, zur Toilette bringen oder das Essen verteilen. "Alle Teile, die man für diesen Roboter braucht, gibt es bereits. Er muss nur gebaut und getestet werden." Fabritz strebt dabei eine Kooperation mit der Hochschule Niederrhein und dem Helios Klinikum an. "So eine Entlastung für die Pflegekräfte ist wichtig. Dann haben sie mehr Zeit für menschliche Zuwendung."

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