WZ-Mobil: Ruhige Straße, großer Umweg

Am WZ-Mobil diskutieren Bürger hitzig über die Poller zwischen Tiergarten- und Violstraße.

Krefeld-Bockum. Rechtfertigt die Angst vor Verkehrslärm die Sperrung der Tiergartenstraße nahe Zoo und dem neuen Café del Sol? Oder sind die Umwege, die der Verkehr dadurch in Kauf nehmen muss, ein großes Ärgernis und eine Gefahr für Schüler der Umgebung? Was Anwohner freut, wird von anderen am WZ-Mobil kritisiert.

Herbert Mangelsdorf befürchtet, dass der Verkehr in der Eichendorffstraße durch die Abpollerung zunimmt. An der Straße liegt eine Grundschule. „Dort ist die Gefahr größer geworden. Das ist doch idiotisch“, meint er. Auch Dieter Semrau findet, dass Kinder somit „unnötig gefährdet“ werden. Er fordert: „Die Poller müssen weg.“

Robert Tillmann stimmt dem ebenfalls zu. Autos würden jetzt vermehrt an den Haupteingängen der Schule vorbeifahren, anstatt die übersichtlichere Tiergartenstraße zu nutzen. Er fragt: „Wer denkt sich sowas aus?“

Franz Steeg ergänzt die Kritik an den Pollern zwischen Tiergarten- und Violstraße: „Die Stadt hätte erst einmal abwarten sollen, wie sich der Verkehr entwickelt“, sagt er. „Das wäre sinnvoller und auch kostengünstiger gewesen.“ Warum die Tiergartenstraße gesperrt wurde, versteht er nicht. „Morgens ist im Café del Sol ohnehin nichts los und an den Wochenenden gibt es doch genug Parkplätze.“ Er schlägt vor, auf der anderen Seite des Parkplatzes, zur Berliner Straße hin, eine Auffahrt zu bauen, um den Verkehr zu beruhigen.

Anwohnerin Monika Hoffmann gibt zu, dass die Anfangsphase „chaotisch“ war. Trotzdem sagt sie: „Die Abpollerung soll bleiben.“ Die Probleme an der Grundschule habe es auch vorher schon gegeben.

Dieter Semrau sieht das anders: „Es gibt sehr stark befahrene Straßen, wo die Bewohner auch gern Poller hätten, um weniger Abgase oder Lärm aushalten zu müssen. Aber die kennen nicht die richtigen Leute. In diesem Fall werden eher die Kinder unnötig gefährdet, denn jetzt muss man über die enge Eichendorffsstraße bzw. den Parkplatz ausweichen. Die Poller müssen weg.“

„Grundschule Gießerpfad: Kind angefahren und schwer verletzt.“ Robert Tillmann hofft, „dass wir das nicht in Kürze über die Grundschule an der Eichendorffsstraße lesen“. Durch die unnötige Bepollerung führen die Autos vermehrt an den Haupteingängen vorbei, anstatt die breite Tiergartenstraße zu nutzen, ist auch die Befürchtung von Horst Buschmann.

Justine Broll hält dagegen: „Als Anwohnerin des Tiergartenviertels mit schulpflichtigem Kind kann ich das Argument, die Sicherheit der Schüler anzuführen, nicht nachvollziehen. Wieso sollte die Sicherheit durch eine Öffnung der Straße wieder erhöht werden? Im Gegenteil, es gibt Schüler, die durch die Sackgassenfunktion nun relativ sicher die Tiergartenstraße überqueren können. Für Kinder, die mit dem Auto gebracht werden, trifft eine erhöhte Gefährdung ebenfalls nicht zu.“

Heinrich Kotthoff und Ursula Wieczorek sind ebenfalls Anwohner, die mit den Pollern zufrieden sind. Sie sagt, es sei „selbst jetzt noch nicht richtig ruhig“, und er ergänzt: „Wie müssen die Umwege doch selbst auch fahren — das Argument zählt so nicht.“

Die Vorgehensweise, eine Absperrung zu errichten, ohne vorher die Situation zu beobachten, regt Dieter Gübler und Uwe Hüttenes auf. „Das ist typisch Krefeld“, sagen sie. „Erst wird eine Maßnahme umgesetzt, danach überlegt, ob sie auch sinnvoll ist.“

Heinz Pfortmüllers Fazit: „Wendeverkehr auf der Tiergartenstraße, Verkehr direkt vor der Grundschule, hilflose Parkplatzsucher. Hier wiehert der Amtsschimmel.“

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