Im Stadtgarten arbeiten die Bagger

Die Rodung auf dem ehemaligen Friedhof hat begonnen. Eine alte Linde wurde dabei beschädigt.

Im Stadtgarten arbeiten die Bagger
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Ein beauftragtes Unternehmen hat mit den Rodungsarbeiten im Stadtgarten begonnen. Der ehemalige Friedhof wird im Rahmen des Stadtumbaus West mit Zuschüssen von Bund und Land für 1,1 Millionen Euro umgestaltet. Der alte Spielplatz an der St. Anton-Straße ist bereits verschwunden. Dabei sind versehentlich die Wurzeln einer 90 Jahre alten Linde verletzt worden.

Gestern gab es Entwarnung vom Grünflächenamt. Das hatte kurzfristig einen Baumexperten hinzugezogen. Sein Urteil: Die Stand- und Verkehrssicherheit des Baumes ist gewährleistet. „Der Baum muss nicht gefällt werden“, sagt Stadtsprecher Manuel Kölker auf Anfrage. Damit sich das nicht wiederholt, will die Verwaltung bei den folgenden Erdarbeiten ein besonderes Augenmerk auf den Baumbestand legen.

Für die neue Parkgestaltung mussten bereits zwei Kastanien aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Auch eine 30 Jahre alte Linde, die der neuen Hauptachse im Wege stand, ist aufgrund eines mehrheitlichen Beschlusses in der Bezirksvertretung West Ende Januar geschlagen worden.

Dafür sollen nach den Plänen von Landschaftsarchitektin Ina Bimberg die historische Wegeführung der Parkanlage, beziehungsweise des dort vorher angelegten Friedhofs wieder sichtbar werden. Auch die Wünsche der Anlieger und der Initiative „Stadtgartenfreunde“ sind in die Planung mit eingeflossen. Die wünschen sich Möglichkeiten für Begegnungen und Aktionen.

Die wird es künftig an der zentralen Mittelachse geben. Im Park sollen überwucherte Hecken und Büsche gerodet werden, damit große, von Bäumen gekrönte Rasenflächen entstehen . Frühblüher werden die künftig zieren.

Wiederbelebt werden die zwei Plätze um Pavillon und Brunnen. Die Wasserfläche wird einen schmaleren Pflanzring aus Stauden erhalten, damit Besucher besser dran kommen können. Die Fläche um den Pavillon, der als Veranstaltungsraum gedacht ist, wird gepflastert und schützend mit einer halbhohen Eibenhecke eingefriedet.

Der kaum noch von Kindern genutzte Spielplatz an der St. Anton-Straße wird an anderer sicherer Stelle neu entstehen. Er bekommt im nord-westlich gelegenen Dreieck des Parks einen neuen, sonnigen Standort. Dort wird es auch eine Spiel- und Liegewiese geben.

Bei den beiden Ideenwerkstätten im Vorfeld der Planung hatten Anwohner den Park als „Angstraum ohne soziale Kontrolle“ wahrgenommen. Dieses Gefühl soll durch die neue lichtere Parkanlage mit ihren beiden Hauptwegeachsen verschwinden. Sie werden befestigt und nachts szenisch beleuchtet sein.

Der Stadtgarten ist seit 1995 in die Denkmalliste der Stadt Krefeld eingetragen. Deshalb ist die Umgestaltung für Landschaftsarchitekten auch eine Herausforderung gewesen. Die Untere Denkmalbehörde war ebenso eingebunden in den Entwurf wie das Rheinische Amt für Denkmalpflege. Von dem Resultat werden sich die Krefelder selber überzeugen können, wenn die Arbeiten im Herbst abgeschlossen sind.

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