Kasernen: Wald oder Wohnungen?

Krefeld-Forstwald. „Ja, das ist neu und bietet der Stadt neue Möglichkeiten.“ Planungsdezernent Martin Linne bestätigt, dass der Haushaltausschuss des Bundestages den Kommunen ein Erstzugriffsrecht auf Immobilien im Bundesbesitz einräumt.

Allerdings soll sich dieses Recht auf soziale Projekte wie Schulen oder Kindergärten beschränken.

In Krefeld verfügt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) über zwei Areale, die beiden Kasernengelände in Forstwald und an der Kempener Allee. In beiden Fällen verhandelt die Stadt seit Jahren mit der Bima und möglichen Investoren.

„In Forstwald liegen wir noch in den Anfängen“, sagte Bezirksvorsteher Hans-Josef Ruhland in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung West. Spätestens in einem halben Jahr soll ein Gutachten der Bima vorliegen, das aufzeigen wird, wie sehr der Boden kontaminiert ist.

Aufschluss über die Pläne der Stadt mit dem Forstwald-Areal könnte der Entwurf des neuen Flächennutzungsplans geben, der am 27. Juni im Planungsausschuss erstmals vorgestellt wird. Dort ist die Kaserne als Waldfläche dargestellt. Einigkeit aber gibt es über die Parteigrenzen hinweg, dass eine vorsichtige Bebauung möglich ist. Auch Linne macht sich dafür stark. Es sei absurd, ein voll erschlossenes Gebiet mit eigenem Bahnanschluss in ein Waldstück umzufunktionieren.

Um sich ein genaues Bild von dem Gelände und vor allem dessen genauer Struktur machen zu können, fordert die Bezirksvertretung West nun Karten von der Verwaltung an. Diese sollen dann zusammen mit dem Bodengutachten eine Bewertung möglich machen.

Damit bleibt die Frage weiter offen, welche Nutzung für die ehemaligen „Francisca Barracks“ vorgesehen ist. Die Aufforstung oder die Ausweisung als Bauland stehen im Raum. Beide Pläne könnten sich allerdings als schwierig und teuer erweisen, falls das Gelände stark kontaminiert sein sollte.

Im Fall des unter Denkmalschutz stehenden Geländes an der Kempener Allee will die Stadt, anders als beim Areal in Forstwald, nicht vom Erstzugriffsrecht Gebrauch machen. Ein privater Investor verhandelt bereits seit geraumer Zeit mit der Bima. Angeblich sollen unterschriftsreife Verträge vorliegen. Für Dezernent Linne ist jedenfalls „momentan nicht erkennbar, dass wir die Fläche benötigen“.

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