Kasernengelände könnte für 100.000 Euro zu haben sein

Eine knappe Mehrheit hat in der Bezirksvertretung für die Aufforstung des Areals gestimmt.

Kasernengelände könnte für 100.000 Euro zu haben sein
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Mit zwei heißen Eisen befasste sich die Bezirksvertretung (BZV) West in ihrer jüngsten Sitzung: Im neuen Jugend- und Begegnungszentrum Schicksbaum ging es um die Amprion-Höchstspannungsleitung und um die künftige Nutzung der Kaserne in Forstwald.

Erstmals wurden dazu Zahlen genannt. CDU-Vorsteher Hans-Josef Ruhland (74), der nach der Wahl weitermachen möchte, berief sich auf ein Gutachten. Demnach soll der Quadratmeterpreis für den zehn Hektar großen Krefelder Anteil am Areal bei einer Wiederaufforstung bei rund einem Euro liegen. Bei einer Bebauung liegt der Preis dagegen bei geschätzten 290 Euro. Damit kann das Areal zwischen 100 000 Euro und 30 Millionen Euro kosten. Das Gelände gehört derzeit noch der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Krefeld beziehungsweise Tönisvorst haben ein Vorkaufsrecht.

Im Entwurf des neuen Flächennutzungsplanes (FNP), der am kommenden Dienstag vom Rat verabschiedet werden soll, ist die frühere Kaserne für Wohnbebauung ausgewiesen. Tönisvorst hingegen möchte seinen Anteil aufforsten.

Eine Abstimmung über das Für und Wider ergab eine knappe Mehrheit von 8:6 Stimmen für die Nutzung als Wald. Diese Position soll dem Rat als Empfehlung auf den Weg gegeben werden. Die Mehrheit war eine Koalition aus CDU/FDP/Linke, für die Bebauung waren SPD und Grüne.

Empört war die BZV über eine Fällaktion von rund 120 Bäumen, meist gesunden Buchen, im Bereich Südpark/Tackheide. Netzbetreiber Amprion hat eine Schneise von 300 Metern Länge und 60 Metern Breite für künftige Masten für die geplante Höchstspannungsleitung geschlagen.

„Die bauen munter weiter, obwohl das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig einen vorläufigen Baustopp erlassen hat“, zeigte sich der Grüne Axel Heimendahl empört. SPD-Sprecher Klaus Menzer warf die Frage auf, ob die neuen Leitungen überhaupt gebraucht werden. Für die CDU schlug Heinz-Albert Schmitz vor, die Vertragsbedingungen zu prüfen, die die Stadtwerke (SWK) dabei mit Amprion eingegangen sind. Ruhland verwies darauf, dass mit dem Leipziger Urteil vom Dezember ein neues Verfahren zur Umweltverträglichkeit eingeleitet wurde. Die BZV müsse sich entsprechend neu positionieren, betonte der CDU-Politiker.

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