Mitmach-Bauernhof Mallewupp weiter ohne Unterkunft

Der Verein wollte das Haus an der Ottostraße kaufen. Das ging jetzt jedoch in den Besitz eines weiteren Bieters über.

Krefeld. Silvia Schiratti, pädagogische Leiterin des Mitmach-Bauernhofs Mallewupp, ist enttäuscht. Mehrere Jahre hatte sich der Verein bemüht, das leerstehende Gebäude an der Ottostraße 46 zu erwerben. Jetzt hat die Stadt einem privaten Käufer den Zuschlag erteilt. „Das kommt nicht völlig überraschend. Aber ein Funke Hoffnung war immer da“, sagt Schiratti. Zumal die Stadt sie bis zuletzt nicht informiert habe, dass ein Eigentümer gefunden sei. „Ich habe davon erst von einem Nachbarn erfahren“, erzählt sie.

Am 19. Juni 2012 hatten die Mitglieder des Ausschusses für Landwirtschaft und Liegenschaften beschlossen, das Haus an der Ottostraße 46 zu verkaufen, was im Hauptausschuss bestätigt wurde.

Vorab hatte die Stadt in einem offenen Bieterverfahren Angebote gesammelt. Insgesamt elf Interessenten hatten sich gemeldet. Darunter auch der Verein Mallewupp, welcher der Stadt 50 000 Euro für das Gebäude, das in der Nähe des Vereinsgeländes liegt, geboten hatte.

Doch der Betrag reichte nicht aus. Der private Käufer habe der Stadt fast den doppelten Preis offeriert und deshalb den Zuschlag bekommen, sagt Wolfgang Feld von der CDU. „Das war eine rein wirtschaftliche Entscheidung. Wir wollen helfen, aber es gab keine andere Möglichkeit.“ Die Stadt müsse an den Meistbietenden verkaufen. „Das sieht das Gesetz so vor. Andernfalls wäre das eine Verschwendung von Steuergeldern.“

Mallewupp muss jetzt zusehen, wie er über den nächsten Winter kommt. „Ist es zu kalt, müssen wir das Programm in den Wintermonaten unterbrechen“, erklärt Schiratti. Erst im vergangenen Jahr seien im Gartenhaus, das der Verein nutzt, die Toiletten eingefroren. „Das können wir Kindern nicht zumuten.“ Da sich der Verein neben Spendengeldern auch durch Beiträge der Teilnehmer finanziere, reiße der Winter häufig ein tiefes Loch in die Vereinskasse. „Die Kosten, zum Beispiel für das Futter der Tiere oder den Hufschmied, fallen ja trotzdem an.“

Deshalb, sagt Schiratti, wäre das Haus an der Ottostraße, das künftig als Wohnhaus genutzt wird, ideal gewesen. „Die Kinder hätten sich im Winter aufwärmen können. Zudem wäre es möglich gewesen, ein Zusatzangebot aufzubauen.“

Statt ins Haus will sie jetzt in einen leistungsfähigeren Ofen und ein zusätzliches Gartenhaus investieren, um das Programm auch im Winter aufrechterhalten zu können. Allerdings ist der Verein dafür weiter auf finanzielle Hilfe angewiesen. Denn Spenden, die für den Kauf des Hauses an der Ottostraße zweckgebunden aufs Konto geflossen sind, muss der Verein jetzt an die Geber zurückzahlen.

Hätte die Stadt sich stärker bemühen sollen, Mallewupp eine Alternative zu bieten? Und: Wie kann man dem Verein helfen? Sagen Sie Ihre Meinung. Das WZ-Mobil steht Mittwoch, 8. August, 17 Uhr bis 18 Uhr, am Parkplatz am Bruchweg. Wer verhindert ist, kann ein Fax an die 855-2824 schicken oder eine E-Mail an: [email protected]

Achtung, dieser Artikel enthielt in einer früheren Version ein falsches Datum und eine falsche Uhrzeit für das WZ-Mobil. Die jetzt veröffentlichten Angaben sind korrekt.

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