Wo bald die Bagger anrücken

In der Innenstadt wird eifrig gebaut, doch bald stehen auch in den Vororten neue lmkProjekte an.

Wo bald die Bagger anrücken
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die City ist im Bau-Boom. Doch nicht nur in der Innenstadt werden Steine bewegt. Auch in den Stadtteilen sind die Tätigkeiten angekommen. Davon zeugen zahlreiche Bauvoranfragen und -anträge, die bei der Verwaltung eingegangen sind. Sie betreffen Projekte vom Uerdinger Rheinblick bis zum Bockumer Zoo.

Voran geht es beim Projekt Rheinblick. Genauer: Ein Bauantrag zur Errichtung einer Wohnanlage für drei Gewerbeeinheiten mit Tiefgarage Am Zollhof 6 ist vom zuständigen Architekten Helmut Rübsamen aus Köln gestellt worden. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte Rübsamen mit Investor Ulrich Schmitter die Ideen für die Bebauung des früheren Speditionsareals Erlenwein bei einer Bürgeranhörung vorgestellt. „Insgesamt werden dort 47 Wohnungen mit drei Gewerbeeinheiten entstehen“, sagte er.

Baudezernent Martin Linne berichtete dabei von der tollen Wirkung der neuen Rheinfront hinein zum Uerdinger Centrum. „Über das ,integrierte Handlungskonzept‘ können Städtebauförderungsmittel fließen und öffentliche Räume überarbeitet werden. Dann wird eine neue Rheinfront in einen restaurierten Ortskern übergehen.“

Nicht nur an der Rheinfront, sondern auch in Rheinnähe werden jetzt bauliche Veränderungen — das heißt zeitnaher Abriss und Neubau — stattfinden. So entsteht an der Ecke Bruchstraße und Patersgasse ein komplett neuer Komplex. Dort werden 29 komfortable Senioren-Mietwohnungen auf insgesamt 2000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen. Eine große Tiefgarage ist ebenfalls geplant.

„Ich will etwas für meine Heimatstadt Uerdingen gestalten“, sagt Heinz Schotte, der an dieser Stelle eine Druckerei betrieben hat (die WZ berichtete). „Nach dem Verkauf meines Unternehmens stand ich vor der Überlegung, zu vermieten oder Platz für einen Neubau zu schaffen. Als Uerdinger Bürger dachte ich jedoch mehr an einen Beitrag zur Verschönerung unseres Städtchens und führte entsprechende Gespräche.“

Bauantrag auch für ganz besondere Krefelder Tiere. Die Spitzmaul-Nashörner sollen ein größeres Gehege im Zoo bekommen. Das Großprojekt startet wohl noch in diesem Jahr: Das Nashorngehege wird mit einem Investitionsvolumen von 460 000 Euro ausgebaut.

Dann können Nashornbulle Usoni und Partnerin Nane gleichzeitig, aber voneinander durch Absperrungen getrennt, draußen frische Luft schnuppern. Für die Vergrößerung des Nashorngeheges in Richtung des Schneeleopardenbereichs muss auch die Wegeführung verändert und erneuert werden.

Es gibt eine Bauvoranfrage zur Errichtung eines so genannten Technik- und Dienstleistungszentrums für die kommunale Verwaltung am Konrad-Adenauer-Platz 17, also in eigener Sache. Planungsdezernent Martin Linne möchte den Umbau des Stadthauses in vier Jahren, zum Bauhaus-Jubiläum in 2019, abgeschlossen haben.

Die Aufgabe ist nicht gerade klein und besteht darin, das in den 50er Jahren für die Verseidag errichtete Gebäude am Konrad-Adenauer-Platz wieder als Technisches Rathaus für die Stadt und ihre Bürger nutzbar zu machen. Das ist angesichts von rund 22 000 Quadratmetern, knapp 650 städtischen Mitarbeitern und einem gewaltigen Sanierungsstau nicht leicht. Doch Linne hält es für machbar.

Noch einmal zurück in die Innenstadt. Für diesen Bereich am Ostwall wurde Bauantrag für den Neubau eines Büro- und Geschäftshauses sowie der Nutzungsänderung von Keller in Tiefgarage gestellt. Hier — auf gleicher Höhe mit der Werkkunstschule — entsteht das sogenannte Seidenstadt-Ensemble. Der Neubau Ostwall 130 und 132, der Bereich des früheren Bayen-Hauses, verfügt über 2800 Quadratmeter Nutzfläche bis ins fünfte Obergeschoss samt Tiefgarage.

Der Bauantrag für die Petersstraße 123 zum Neubau eines Verwaltungs- und Wohngebäudes — sprich: der neuen Zentrale der Wohnstätte — ist ebenfalls gestellt worden. „An dem Projekt wird intensiv gearbeitet“, versichert Thomas Siegert, Chef der Wohnstätte. „Wir liegen voll im Zeitplan.“

Laut Siegert soll dort, wo einst die Werkkunstschule (WKS) stand, ab spätestens Mai, wieder gemauert und gehämmert werden: „Dann ist Baubeginn.“ Läuft alles glatt, kann die Wohnstätte ihre neue Zentrale mit rund 70 Mitarbeitern Ende 2016 beziehen. Der bisherige Firmensitz an der Königstraße wird nach dem Umzug wieder in Wohnungen umgewandelt.

Für diesen Bereich gibt es jetzt ein zweistufiges Moderationsverfahren. Es dient dazu, zu klären, wie dieser Platz zukünftig genutzt wird. Er ist im integrierten Entwicklungskonzept als „Grüner Platz“ definiert. Für das derzeit als reiner Parkplatz genutzte Areal soll ein Konzept entwickelt werden, das die bestmögliche Lösung für die neue Gestaltung erzielt, damit er für Anwohner und Besucher ein funktionaler und kommunikativer Mittelpunkt wird. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 75 000 Euro. Davon werden 60 000 Euro Fördermittel aus dem Projekt Stadtumbau West erwartet.

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