Müllverbrennung Stadtwerke-Tochter EGN kämpft um die MVA

Die Zukunft der Entsorgungsanlage in Weisweiler steht auf dem Prüfstand. In Krefeld befürchtet man hohe Investitionskosten.

Müllverbrennung: Stadtwerke-Tochter EGN kämpft um die MVA
Foto: EGN

Krefeld. Wenn man es genau nimmt, hat die Stadt Krefeld nicht nur eine Müllverbrennungsanlage in Elfrath, sondern besitzt über die Stadtwerke und deren 100-prozentige Tochter EGN, die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein, auch die Hälfte der Müllverbrennungsanlage in Weisweiler. Was in Krefeld kaum vernommen wird, ist in Aachen in den Schlagzeilen: Die EGN und die Awa Entsorgung GmbH, je zur Hälfte Besitzer der MVA Weisweiler, streiten um die Zukunft der Anlage. Sie hat 1997 den Betrieb aufgenommen — von Beginn an mit dem RWE als Geschäftspartner. 2017 läuft dieser Vertrag aus.

Sah es zunächst so aus, als könnte nach langen Verhandlungen zwischen den Eigentümern und RWE ein neuer Vertrag mit — für Eigentümer und Gebührenzahler — besseren Konditionen ausgehandelt werden, hat sich die Lage vor wenigen Wochen geändert: Die Aachener Stadtwerke, als Abnehmer von Fernwärme der RWE im Geschäft, sollen den Betrieb der MVA übernehmen. Das wollen Vertreter der Stadt Aachen, des Kreises Düren und der Städteregion Aachen — Mitglieder des Zweckverbands Entsorgung.

Wichtiges Argument für diese Variante ist eine Berechnung, wonach die Kosten pro verbrannter Tonne Abfall auf 70 statt 120 Euro sinken könnten — ein schwerwiegendes Argument für Politiker und Gebührenzahler. Eine Nachbesserung des RWE-Angebots, das die Kosten auf 90 Euro pro Tonne Abfall senkt, stimmte die Vertreter der Kommunen nicht um.

Der Miteigentümer EGN betrachtet die Kalkulation bei einer Betriebsübernahme der Stadtwerke Aachen mit Skepsis, unter anderem, weil Investitionen in Höhe von knapp 40 Millionen Euro notwendig würden.

Wie und ob sich die beiden Partner einigen können, gilt zurzeit als offen. Man sei in Gesprächen mit allen Seiten, heißt es bei den EGN und den Stadtwerken Krefeld lediglich. „Man will zu einer Einigung kommen“, sagt SWK-Sprecherin Dorothee Winkmann.

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