Radwandertag Strampeln für das Klima über die Stadtgrenze hinaus

15 000 Teilnehmer fuhren beim Radwandertag mit. Horst Emse erhielt die Auszeichnung Radler des Jahres.

Radwandertag: Strampeln für das Klima über die Stadtgrenze hinaus
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Radeln bei Temperaturen über 30 Grad — das macht nicht jeder Kreislauf mit. Am Sonntag starteten 15 000 mutige Sportler beim 24. Niederrheinischen Radwandertag durch 74 niederrheinische und niederländische Städte und Gemeinden. Die Touren reichten dabei von 20 Kilometern bis hin zu 70 Kilometern, für jeden Anspruch war etwas dabei.

Die Strecken führten vorbei an Mühlen, Schlössern und Herrensitzen, durch historische Ortskerne und niederländische Landschaften. Neu dabei sind in diesem Jahr die niederländischen Start- und Zielorte Bergen und Ooij.

Mit der Startkarte und Stempeln von mindestens drei Städten konnten sich die Radfahrer an der Tombola beteiligen. Walter Lorscheid (68) hat sich der Herausforderung der Kaarster Runde über 62 Kilometer gestellt. Verschwitzt, aber mit sich zufrieden, steht er auf dem Andreasmarkt: „Ich habe zwei Stempel aus Krefeld und einen aus Meerbusch. Meine Startkarte werfe ich natürlich auch in die Tombola.“ Einzig mit der Ausschilderung der Route war der Sportler nicht zufrieden.

Aber nicht nur die Sieger der Tombola wurden am Ende des Tages geehrt, auch der Radler des Jahres 2015 in Krefeld erhielt eine Urkunde. Diese geht in diesem Jahr an den 70-jährigen Theologen und Klimaexperten Horst Emse. Der Krefelder radelte auf Umwegen über Bonn, Hamburg und Magdeburg nach Berlin, um dort eine Petition für den Klimaschutz an die Bundesumweltministerin zu übergeben.

„Für mich war es eine große Überraschung, mit dem Preis ausgezeichnet zu werden“, sagt Emse. „Zuerst dachte ich, für das Radfahren in Krefeld habe ich doch gar nichts beigetragen, aber im nachhinein ist der Preis ganz wunderbar. Beim Radwandertag kommen zwei Partner mit unterschiedlichen Zielen zusammen und haben eine gemeinsame Botschaft — jeder kann zum Klimaschutz beitragen, wenn der das Auto zu Hause stehen lässt.“ Der Krefelder radelte an diesem Tag selbst 62 Kilometer.

„Wir ziehen eine positive Bilanz“, sagt Nina Multhoff von der Stadt Krefeld. „Die Stimmung beim Start war ausgelassen, jeder war stolz darauf, trotz der Hitze dabei gewesen zu sein.“ Die Veranstaltung sei nach wie vor die beliebteste und größte am Niederrhein und über die Gemeindegrenzen hinaus.

Das Reisetagebuch von Horst Emse kann im Internet nachgelesen werden.

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