Sturmschäden an der Grotenburg Sturm reißt Solarmodule ab

Stadt sperrt Grotenburg -Gelände nach Sturmschaden an der Photovoltaikanlage bis zum 10. April.

Sturmschäden an der Grotenburg: Sturm reißt Solarmodule ab
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Eine kräftige Windböe des Sturmtiefs „Niklas“ reichte am Dienstagabend gegen 22 Uhr aus, um 50 der 550 Module der Photovoltaikanlage vom Dach der Südtribüne der Grotenburg auf das umliegende Stadiongelände zu schleudern. Durch die herabstürzenden Teile entstand ein enormer Sachschaden, den die Betreiber der Anlage, die Stadtwerke Krefeld, aber derzeit noch nicht beziffern können. „Die Firma, die seit dem 23. März in unserem Auftrag die Umbauarbeiten der Anlage betreibt, ist dabei, das Tribünendach vollständig zu räumen. Eine Gefahr durch herabfallende Teile besteht aber nicht mehr“, sagte SWK—Pressesprecherin Dorothee Winkmann.

Dies war am Dienstag noch anders. „Als die Bauarbeiten gegen 10 Uhr eingestellt wurden, erfolgte zuvor eine Sicherung der Anlage gegen den Wind mit Hilfe von so genannten Belastungselementen aus Beton. Gleichzeitig wurden die Trainer, die das Fußballcamp leiteten, auf die witterungsbedingten Gefahren, die trotz der Sicherung bestanden, hingewiesen“, sagte Winkmann.

Sturm "Niklas" hinterlässt Schäden an der Grotenburg
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Marcus Felix, der zu dieser Zeit das Jugendcamp des KFC Uerdingen auf dem angrenzenden Kunstrasenplatz, der durch die herunterfallenden Module stark beschädigt worden war, leitete, erklärte hingegen: „Einer unserer Trainer wurde darauf hingewiesen, dass die Bauarbeiter aufgrund des Windes nicht weiterarbeiten könnten, es wurde aber mit keiner Silbe erwähnt, dass für uns eine Gefahr bestehen würde“, sagte Felix. Das Camp wurde wie geplant durchgeführt.

Dass eine ernstzunehmende Gefahr bestand, kritisierte auch Andreas Drabben. „Man mag sich nicht vorstellen was passiert wäre, wenn die Anlagenteile gestern beim Betrieb auf dem Gelände schon runtergekommen wären“, so der Vorsitzende der Partei UWG, der eine lückenlose Aufklärung der SWK zu dem Vorfall forderte.

„Die Betonelemente zur Sicherung der Metallgestelle, die die Solarmodule halten, unterliegen einer statischen Norm“, verwies Winkmann auf die Einhaltung der Vorschriften bei der Baustellensicherung.

„Zwischen 22 und 23 Uhr haben wir in der räumlich am nächstgelegenen Windmessstation in Düsseldorf Windgeschwindigkeiten von bis zu 76 Kilometern pro Stunde gemessen“, sagte Andreas Friedrich, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes. Anscheinend zu viel für die Belastungselemente. „Wir werden alles tun, um die Ursachen zu diesem Vorfall zu klären. Zunächst kümmern wir uns aber um die Aufräumarbeiten“, sagte Winkmann. Und dort ist vor allem auf dem Dach der Stadiontribüne einiges zu tun. Quer verteilt lagen gestern Dutzende weiterer Solarmodule herum.

Die Stadt sprach für das gesamte Stadiongelände bis voraussichtlich zum 10. April ein Betretungsverbot aus. Insgesamt rückte die Feuerwehr Krefeld zu 34 Einsätzen aufgrund der Sturmfolgen seit Dienstag aus.

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